Der
Führende des ersten Tages der Schneergland-Rallye
wechselte an falscher Stelle ein Rad,
Schotterspezialist Manfred Stohl dreht
auf.
Turbulent
begann der zweite Tag der Schneebergland-Rallye
im Raum Rohr im Gebirge. Beppo Harrach,
der am Vortag noch mit sechs Sonderprüfungszeiten
aufgetrupft hatte, fasste eine Zeitstrafe
von einer Minute aus. Der Grund: Weil
sich Copilot Andreas Schindlbacher im
Roadbook irrte, vollzog das Team zwischen
der siebenten und achten Sonderprüfung
einen Reifenwechsel an unerlaubter Stelle.
Profiteur des Missgeschicks war Manfred
Stohl, der sich nicht zu Unrecht auf den
die zweite Etappe gefreut hatte. 80 Prozent
Schotter, jenes Terrain also, auf dem
er (Zitat Baumschlager) „seine Weltklasse
voll ausspielen kann“. Und die Bestätigung
seines Rufs lieferte der OMV-Pilot im
erdgasbetriebenen Mitsubishi prompt. Mit
drei Sonderprüfungssiegen in Serie
hievte sich Stohl auf Platz vorerst von
Platz vier auf Rang zwei und liegt nunmehr
nach Harrachs Bestrafung sogar in Führung.
Während Stohl naturbedingt zufrieden
ist („Mir war eigentlich klar, wenn
ich wo schnell fahren kann, dann hier.
Das sind einfach meine Bedingungen, alles
läuft super“), ist Harrach
heiß: „Es ist traurig, dass
es manche Leute notwendig haben, so etwas
sofort zu melden. Wenn dieser Herr gewinnen
sollte, braucht er sich nicht zu freuen“,
klagt er an, ohne einen Namen nennen zu
wollen.
Die
ersten Opfer forderte auch die berüchtigte
Schotter-Herausforderung Haraseben schon
bei der ersten von insgesamt drei Umfahrungen.
Raimund Baumschlager hatte mit einem Ausfall
der Gegensprechanlage zu kämpfen,
profitierte aber davon, dass er schon
öfters im Rahmen der WM hier gestestet
hat und liegt nur eine Sekunde hinter
Stohl auf Platz zwei. Reinhard Pasteiner
hatte weniger Glück. Nach dem ersten
Tag der Schneeberg-Rallye noch auf dem
guten sechsten Rang gelegen, musste der
St. Pöltner seinen Bioethanol-Mitsubishi
in der Prüfung mit einem Defekt an
der Antriebswelle abstellen – Rallye
vorbei.
Zwischenstand
nach 9 von 15 Sonderprüfungen
01.
Manfred Stohl/Ilka Minor CNG Mitsubishi
Evo IX 49:27,1 Min.
02. Raimund Baumschlager/Th. Zeltner Skoda
Fabia S2000 +1,0 Sek.
03. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher
Mitsubishi Lancer Evo IX +31,8 Sek.
04. Gerwald Grössing/Barbara Watzl
Mitsubishi Lancer Evo IX +33,8 Sek.
05. Andreas Waldherr/Bernhard Ettl VW
Polo S2000 +42,0 Sek.
06. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer Mitsubishi
Lancer Evo X +1:53,7 Min.
07. Walter Kovar/Stephan Hofbauer Mitsubishi
Lancer Evo IX +2:27,8 Min.
08. Philipp Lietz/Thomas Steinber Mitsubishi
Evo III +2:54,0 Min
09. Alexander Tazreiter/Elke Aigner Mitusbishi
Evo IX + 2:54,5 Min
10. Hannes Danzinger/P:M. Schirnhofer
Ford Fiesta +3:01,5 Min
Schneebergland
Rallye 2010, Sportpressedienst
Armin Holenia, Andreas Walk, Patrick Schützl,
Martin Meyer
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