Schneebergland Rallye 2011
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Rückblick - Schneebergland Rallye 2010:
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Mit Minimalvorsprung zum Sieg im Schneebergland, Baumschlager zum 9. Mal Meister:

Beppo Harrach holte bei der Premieren-Rallye in Rohr im Gebirge sieben Bestzeiten, aber eine Schlamperei kostete ihn den möglichen Sieg. Diesen verpasste Manfred Stohl um nur zwei Zehntelsekunden. Mrlik holt die Dieselwertung, Lietz die Gruppe H, Haingartner den Suzuki-Cup

Zum ersten Mal wurde an diesem Wochenende die Schneebergland Rallye, im südlichen Teil von Niederösterreich ausgetragen.

Mittelpunkt dieser Veranstaltung, die auch zur österreichischen Rallyemeisterschaft zählte, war Rohr im Gebirge. Die Idee zu diesem Event hatte Gerwald Grössing, selbst aktiver Rallyepilot, der in seinem Beruf in dieser Gegend auch als Förster und Jäger tätig ist. Für die Durchführung sorgten der MSC Wolfsberg unter Gerhard Leeb und der Badener Rallyeclub mit Wolfgang „Asterix“ Viakowsky. Hilfreich war auch die OSK (Oberste Nationale Sportkommission) die der Schneebergland Rallye schon im ersten Jahr einen Meisterschaftsstatus aneignete. Dazu kam noch der Wunsch vieler Aktiver, wieder eine Schotterrallye im Kalender zu haben.

Nun, man kann diese Premiere unter dem Motto „klein aber fein“, durchaus als Erfolg bezeichnen. Dazu Wolfgang Viakowsky: „Was mich besonders freut, das Engagement und die Identifikation der lokalen Bevölkerung und der Region Schneebergland mit der Veranstaltung waren enorm. Auch vonseiten der Aktiven gab es viel Lob für diese in Österreich einmalige Schotterrallye, die unfallfrei über die Bühne ging. Das Interesse der Zuschauer war für das erste Jahr recht beachtlich. Was zukünftig noch zu verbessern sein wird, ist sicher die Infrastruktur und die wirtschaftliche Ausgangsposition. Ich hoffe, dass man mit Hilfe der Öffentlichkeit und weiterer Sponsoren dieser Veranstaltung einen fixen Platz im Kalender zubilligen kann. Ein großer Dank gilt dem Land Niederösterreich, den genehmigenden Behörden, den Gemeinden, dies trifft auch auf die Polizei, die Feuerwehr und die Rettung zu. Besonders bedanken möchte ich mich aber bei unserer eigenen Organisationsmannschaft, die mit viel Einsatz bei der Sache war.“

Zum Sportlichen: Viermal hat Raimund Baumschlager in den bisherigen vier Rallye-Staatsmeisterschaftsläufen gewonnen. Dass er nun auch den fünften, die neu gegründete Schneebergland-Rallye im niederösterreichischen Rohr im Gebirge, auf seine Siegerliste setzen konnte, kam für ihn aber wohl so überraschend wie die unglaubliche Siegesserie an sich. Mit dem Sieg am Wochenende ist der 50-jährige Raimund Baumschlager zum neunten Mal in seiner Karriere Rallye-Staatsmeister, zum achten Mal davon in Folge. Und dabei war die Taktik in Rohr gar nicht auf Sieg angelegt, fiel ihm der Triumph eher in den Schoß. Vordergründig nämlich sollte das Arbeitsgerät, der Skoda Fabia S2000, heil ins Ziel gebracht werden, weil dieses nächste Woche bei der WM in Finnland im Einsatz ist. Baumschlager gab zu: „Wir hatten viel Glück, sind sehr defensiv gefahren, aber jetzt total happy. Der neunte Titel ist gewaltig.“
Die tragischen Figuren des Schneeberglandes waren in Baumschlagers Konkurrenten-Umfeld zu suchen. Zum einen Beppo Harrach, wenngleich auch aus eigenem Verschulden. Dass sieben von insgesamt 15 zu vergebenden Sonderprüfungsbestzeiten nicht zum Sieg reichten, verdankt der Brucker Mitsubishi-Pilot einer Schlamperei in den eigenen Reihen. Ein Fehler im Roadbook führte zu einem Radwechsel in einer nicht erlaubten Zone – und in weiterer Konsequenz zu einer Strafzeit von einer Minute. Die zweite sportliche Tragödie erlebte Manfred Stohl. Der OMV-Pilot beherrschte den Samstag mit sechs Bestzeiten eindrucksvoll, zeigte auf den schwierigen Schotterprüfungen seine wahre Stärke. Doch Motoraussetzer auf SP 10 warfen ihn hinter Baumschlager zurück. Und als dieser vermutlich schon an den Siegersekt dachte, schockte ihn Stohl auf der letzten Wertungsfahrt noch mit einer um 15 Sekunden besseren Zeit. Am Ende rettete der verdiente alte und neue Staatsmeister gerade einmal unglaubliche zwei Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel.

Während Harrach im Ziel tobte, weil sein Vergehen angeblich an die Rallyeleitung „verpfiffen“ wurde („ich habe nur nicht gewonnen, weil andere unsportlich waren“), nahm Stohl sein Pech gelassen: „Ich habe mein möglichstes getan. Es war ein wichtiger Erfolg für unser ganzes Erdgas-Projekt.“

Gerwald Grössing, der seine Privatgründe für die berüchtigte Schotterprüfung Haraseben zur Verfügung stellte, fuhr mit Platz vier das beste Ergebnis seiner Laufbahn ein und war dementsprechend zufrieden: „Es war einfach perfekt. Wir haben das Potenzial, auch unter die ersten drei zu fahren. Ich bin stolz auf meine Heimrallye.“

2WD-Wertung: In der 2WD-Wertung feierte Hannes Danzinger (Ford Fiesta) seinen ersten Sieg. „Das Auto hat perfekt gehalten“, freute er sich, „und wenn es diese Rallye aushält, dann mach' ich mir um den Rest der Saison keine Sorgen mehr.“ Danzinger gewann 1:50,2 Minuten vor Michael Kogler (VW Golf Kitcar) und dem Gesamtführenden Hermann Neubauer (Suzuki 1600), der aber mit Platz Drei einen großen Schritt in Richtung Titel machte. Die Junioren-Staatsmeisterschaft konnte sich der Salzburger damit bereits sichern.

Diesel-Wertung: Christian Mrlik holte den Sieg und fasste sein Glück in Worte: „Wir hatten einen tollen Speed. Der Technik des Subaru kam der Schotter sehr entgegen. Den Sieg widme ich dem Team und meiner Familie.“ Platz zwei ging an Scirocco-Pilot Daniel Wollinger.

Gruppe H: Philipp Lietz (Mitsubishi Evo III) konnte mit einem weiteren Erfolg seine Gesamtführung ausbauen und schwärmte. „Es war eine perfekte Rallye. Einfach ein Vergnügen, hier zu fahren.“ Fritz Waldherr und Eugen Friedl folgten auf den Plätzen.

Suzuki-Cup: Der Steirer Klemens Haingartner rettete den Sieg vor dem Gaststarter Damian Izdebski. Rene Rieder machte als Dritter das Podium komplett.

Endstand nach 15 Sonderprüfungen:

01. Raimund Baumschlager/Th. Zeltner Skoda Fabia S2000 1:25:23,4 Std.
02. Manfred Stohl/Ilka Minor CNG Mitsubishi Evo IX +0,2 Sek.
03. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher Mitsubishi Lancer Evo IX +49,4 Sek.
04. Gerwald Grössing/Barbara Watzl Mitsubishi Lancer Evo IX +1:33,5 Min.
05. Andreas Waldherr/Bernhard Ettl VW Polo S2000 +1:57,9 Min.
06. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer Mitsubishi Lancer Evo X +4:14,5 Min.
07. Walter Kovar/Stephan Hofbauer Mitsubishi Lancer Evo IX +5:13,2 Min.
08. Philipp Lietz/Thomas Steinber Mitsubishi Evo III +5:58,5 Min.
09. Alexander Tazreiter/Elke Aigner Mitusbishi Evo IX +6:14,2 Min.
10. Hannes Danzinger/P:M. Schirnhofer Ford Fiesta +6:35,9 Min.

SP-Bestzeiten: Harrach 7, Stohl 6, Baumschlager 2

Die wichtigsten Ausfälle: Reinhard Pasteiner (SP 9 / Technischer Defekt), Ing. Michael Böhm (SP 2 / Technischer Defekt).

Von insgesamt 40 gestarteten Teams erreichten 29 Mannschaften das Ziel in Rohr im Gebirge

 
 
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