Sportlicher
Ausblick auf die Schneebergland-Rallye
2012 - Division I:
Mit
drei Siegen in den vier bislang gefahrenen
Meisterschaftsläufen und dem
dementsprechenden Selbstvertrauen
im Gepäck kommt Raimund Baumschlager
ins Schneebergland.
Dorthin,
wo er im Vorjahr wegen einem Rippenbruch
nach einem unglücklichen Mountainbike-Sturz
kurz vor dem Start absagen musste.
Aber auch dorthin, wo er vor zwei
Jahren, bei der Premiere, gewinnen
und sich so vorzeitig den Rallye-Titel
2010 sichern konnte. Dass er in der
Rolle des Gejagten ist, bringt einen
neunfachen Staatsmeister nicht mehr
wirklich aus der Ruhe. „Ich
lass alles auf mich zukommen, meint
der Skoda-Pilot und warnt sich praktisch
selbst. „Die Schneebergland-Rallye
ist enorm anspruchsvoll. Da kann immer
was passieren.“
Leider
nur zu gut kennt diesen Satz Beppo
Harrach. Der regierende Champion hat
2011 den Lauf rund um Rohr im Gebirge
klar dominiert, ehe er im Auslauf
der vorletzten Sonderprüfung
einen Baumstumpf zu spät gesehen
hat und seinen Mitsubishi zum Dreiradler
degradierte. „Eigentlich hab‘
ich mit dieser Rallye noch zwei Rechnungen
offen. Zumal wir auch ein Jahr zuvor
das schnellste Auto im Feld waren,
aber damals durch eine Zeitstrafe
um den Sieg gebracht worden sind.
Aber vielleicht ist uns dafür
das Glück heuer hold.“
Nutznießer
von Harrachs Pech im Vorjahr
war Manfred Stohl. Als hartnäckigster
Verfolger des Spitzenreiters
konnte er gleich im ersten Rennen
mit seinem Erdgas-Mitsubishi
einen Sieg feiern und ist somit
Titelverteidiger. Momentan liegt
Stohl in der heimischen Meisterschaft
auf dem zweiten Platz.
Seine unbestrittene Klasse
bewies er kürzlich beim
WM-Lauf in Neuseeland, wo er
mit Copilotin Ilka Minor nicht
nur sensationell auf Platz 10
fuhr, sondern so auch ein perfektes
Schottertraining für die
Schneebergland- Rallye abhalten
konnte. Ein Umstand, dessentwegen
ihn etwa Raimund Baumschlager
auch heuer zum Sieganwärter
Nummer 1 zählt. |
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Kris
Rosenberger, zuletzt Zweiter im VW
Polo S2000 bei der Bosch-Rallye, feiert
seine Schneebergland-Rallye-Premiere:
„Ich bin dort noch nie gefahren,
freue mich aber umso mehr darauf,
weil ich Schotter einfach liebe. Soviel
ich gehört habe, soll ja heuer
streckentechnisch sehr viel neu sein,
deshalb hoffe ich, dass sich der Vorteil
meiner Konkurrenten in Grenzen hält.
Ziel ist es natürlich, dort fortzusetzen,
wo man zuletzt aufgehört hat.
Also habe ich das Podest im Visier.“
Für Mario Saibel, der ebenfalls
letztes Jahr hier gefehlt hat, weil
sein Mitsubishi Evo X gerade auf ein
R4-Gefährt umgerüstet wurde,
ist der heurige Lauf eine Geburtstags-Rallye.
Der Wiener wird am 15. Juli 38 Jahre
jung. Was wäre ein Geschenk für
ihn? „Schwer zu sagen. Normalerweise
setzt man sich immer das Podium zum
Ziel. Aber so realistisch bin ich,
dass ich bei dieser Rallye andere
in der Favoritenrolle sehe. Ich möchte
einfach eine gute Fahrt auf Schotter
genießen.“
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Als
Schotter-Freak sieht sich auch
Christian Mrlik. Der Waldviertler
im Subaru bedauert, „dass
es die Prüfung Haraseben
nicht mehr gibt. Aber die Rallye
wird auch so spektakulär
genug sein. Und wer weiß,
vielleicht ist ja sogar eine
Überraschung meinerseits
drinnen.“
Für
eine Überraschung sorgte
heuer im Rebenland Hermann Neubauer
mit Platz zwei, ehe er dann
im Lavanttal ausschied und in
Pinggau einen Riesen-Crash fabrizierte,
der für seinen Copiloten
Berhard Ettl im Spital endete.
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Der
Subaru-Pilot aus Salzburg gibt sich
deshalb vorsichtig: „Nach so
einem Erlebnis wie zuletzt muss man
erst wieder Vertrauen zum Auto finden.
Deshalb zählt für mich in
erster Linie einmal eine Zielankunft.“
Weitere Kandidaten auf die top ten
sind neben den Subaru-Routiniers Willi
Stengg und Walter Mayer auch der Oberösterreicher
Jörg Rigger (Mitsubishi Evo X),
der Niederösterreicher Robert
Zitta (Subaru) sowie der Salzburger
Manfred Pfeiffenberger (Mitsubishi
Evo IX).
Der
Punktestand in der ÖM der Division
I:
Schneebergland Rallye 2012
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
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