Baumschlagers
Quattro-Pack:
Der
Oberösterreicher feierte bei der
Schneebergland-Rallye seinen vierten
Saisonsieg in Folge / Michael Böhm
holte sich die 2-WD-Wertung / Gerwald
Grössing, Klemens Haingartner und
Karl Wagner gewannen ihre Klassen
Die dritte
Auflage der Schneebergland-Rallye
fand an diesem Wochenende wieder mit
Start- und Ziel im niederösterreichischen
Rohr im Gebirge statt. Ausrichter
des fünften Laufes zur österreichischen
Rallye Staatsmeisterschaft war der
MSC Wolfsberg. Diesmal aber unter
einer veränderten Stabsführung.
Mit Claudia Bidlas lenkte erstmals
eine Frau den organisatorischen Teil
dieser Rallye und mit Michael Straßegger
kam erstmals ein junger dynamischer
Rallyeleiter zum Einsatz. Beide wurden
von einer teilweise ebenfalls neuen
Mannschaft unterstützt, wobei
die anwesenden „alten Hasen“
wie Gerhard Leeb bzw. Helmut Schöpf
für zusätzliche Sicherheit
sorgten.
Man hatte
im Gegensatz zu den ersten beiden
Jahren diesmal die Streckenführung
verändert, hat die gefürchtete
Sonderprüfung Haraseben aus dem
Programm genommen und durch andere
Prüfungen ersetzt bzw. auch den
Schotteranteil wesentlich erhöht.
Laut Meinung der Aktiven hat das Event
damit jetzt noch mehr Attraktivität,
viele sprachen von der derzeit schwierigsten
aber auch schönsten Rallye Österreichs.
Trotzdem war auch heuer das Motto
wieder „klein aber fein.“.
Von 39 genannten Fahrzeugen sind tatsächlich
32 Autos in den Bewerb gestartet,
darunter die gesamte heimische Spitzenklasse.
Gerwald Grössing, der als „Vater“
dieser Schneebergland Rallye gilt,
war wieder maßgeblich am Gelingen
der Rallye beteiligt. Dies nicht nur
als Fahrer, sondern auch als Förster
und Jäger. Ein großer Dank
gilt auch heuer wieder den Behörden,
den Gemeinden, den Sponsoren, sowie
der Polizei, den Feuerwehren und der
Rettung.
Zum
Sportlichen:
Mit dem
vierten Sieg im fünften Saisonlauf
machte Raimund Baumschlager einen
vielleicht vorentscheidenden Schritt
in Richtung Meistertitel. Der bislang
neunfache österreichische Champion
gab seine Führung bei der Schneebergland-Rallye
von Beginn weg nie ab. Der Skoda Fabia
S2000 des Oberösterreichers fühlte
sich auf den durchwegs WM-würdigen
neuen Sonderprüfungen rund um
Rohr im Gebirge genauso wohl wie sein
„Herrl“. Die Strecken
erwiesen sich als so anspruchsvoll,
dass die letzte SP wegen heftigem
Regen von der Rallyeleitung sogar
aus Sicherheitsgründen abgesagt
werden musste. Baumschlager: „Das
war mein wahrscheinlich schönster
Sieg heuer. Ich war jederzeit in der
Lage, einen Speed zu fahren, der der
Konkurrenz wenig Chance gelassen hat.“
Dem Sieger am nächsten, aber
nicht nah genug, kam Noch-Meister
Beppo Harrach, der aber mit dem Schicksal
haderte: „Leider haben wir hier
mit unserem schweren, großen
Mitsubishi gegen den kleinen, wendigen
Skoda von Baumschlager von Anfang
an keine Chance gehabt. Die Prüfungen
sind uns nicht so entgegengekommen
wie ihm. Das soll aber Baumschlagers
Sieg keineswegs schmälern. Der
war absolut verdient.“
Platz
drei ging an Gerwald Grössing,
der nach dem zweiten Platz im Vorjahr
wiederum aufs Podest fuhr. „Ich
habe bei dieser Rallye Höhen
und Tiefen durchlebt. Die Höhen
lagen in absolut guten Sonderprüfungszeiten,
die Tiefen in immer wieder ungewollten
Ausritten.“ Damit sicherte sich
der „Schneebergland-Hausherr“
auch den Sieg in der Division V vor
Friedrich Poiss und Friedrich Hajszan.
Seinen
Stockerlplatz bei den Großen
hat Grössing freilich auch dem
Pech von Manfred Stohl zu verdanken.
Auf SP 12 touchierte der Schneebergland-Rallye-Sieger
des letzten Jahres einen Gegenstand,
riss sich an seinem Mitsubishi ein
Rad aus und ließ dadurch zwei
Minuten liegen. Stohl: „Das
war insgesamt kein guter Tag für
uns. Abgesehen vom Pech mit dem Rad
ist auch so nicht viel von dem aufgegangen,
was ich mir vorgenommen habe.“
Am Ende reichte es trotzdem noch zu
Platz fünf hinter dem im Lauf
der Rallye immer stärker werdenden
Kris Rosenberger.
Die 2-WD-Wertung
holte sich Suzuki-Pilot Michael Böhm,
der schon zuletzt bei der Bosch-Rallye
gewonnen hatte. „Dieser Erfolg
bedeutet mir unheimlich viel. Ich
gewöhne mich von Mal zu Mal besser
an mein Auto“, freute er sich.
Den Suzuki-Doppelsieg komplettierte
Max Zellhofer, der damit die alleinige
Führung in der 2-WD-Wertung übernehmen
konnte. Profitiert hat er dabei vom
Ausfall des lange Zeit führenden
Hannes Danzinger. Dieser stellte seinen
VW Scirocco mit defekter Antriebswelle
in SP 7 ab.
Klemens
Haingartner schnappte sich den Schneebergland-Sieg
in der Division III. Der Steirer gewann
vor seinem Suzuki-Kollegen Damian
Izdebski. Beide Piloten genossen ihren
Erfolg, weil gerade sie in den letzten
Läufen nicht vom Glück verfolgt
waren. Diesmal erwischte es Rene Rieder,
der mit technischem Defekt am Suzuki
ausfiel.
Historischer
Sieger wurde einmal mehr Karl Wagner,
der mit seinem Porsche 911 Oskar Hebenstreit
im Ford Escort klar auf Platz Zwei
verwies. Kurt Göttlicher gewann
den OSK-Pokal der Historischen.
Endstand
der Schneebergland-Rallye 2012 nach
14 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha
A/D Skoda Fabia S2000 1:13:11,1 Std
2. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher
A/A Mitsubishi Evo IX R4 + 26,3 Sek
3. Gerwald Grössing/Sigi Schwarz*)
A/A Mitsubishi Evo VII +3:15,4 Min
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego
A/A VW Polo S2000 +4:44,6 Min
5. Manfred Stohl/Ilka Minor A/A Mitsubishi
Evo IX CNG +5:48,8 Min
6. Willi Stengg/Jürgen Klinger
A/A Subaru Impreza WRX +6:32,4 Min
7. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer A/A
Mitsubishi Evo X R4 +7:02,1 Min
8. Hermann Neubauer/Jürgen Rausch
A/A Subaru Impreza R4 +7:34,6 Min
9. Michael Böhm/Katrin Becker**)
A/A Suzuki Swift 1600 +8:34,5 Min
10. Manfr. Pfeiffenberger/C. Pfeiffenberger
A/A Mitsubishi Evo IX +9:52,3 Min
14. Karl Wagner/Gerda Zauner***) A/A
Porsche 911 +16:43,2 Min
15. Eugen Friedl/Peter Treybal****)
A/A Mitsubishi Evo IX +16:48,4 Min
17. Klemens Haingartner/Anja Blazek*****)
A/A Suzuki Swift Sport +17:47,0 Min
21. Kurt Göttlicher/Silvia Dolezal******)
A/A Ford Sierra +21:30,5 Min
*) 1. in der Division V
**) 1. in der 2-WD-Wertung
***) 1. in der Historischen Staatsmeisterschaft
****) 1. im Schottercup
*****) 1. in der Division III
******) 1. im Historischen OSK-Pokal
Sonderprüfungs-Bestzeiten:
Baumschlager 8, Harrach 6
Ausfälle: Peter
Ebner (SP1/Unfall), Fritz Waldherr
(SP2), Hannes Danzinger (SP 7/techn.
Defekt), Rene Rieder (SP 9/techn.
Defekt), Walter Mayer (SP 9/Ausritt)
Punktestände:
ÖRM: 1. Raimund
Baumschlager 96, 2. Beppo Harrach
70, 3. Manfred Stohl 68, 4. Kris Rosenberger
49, 5. Mario Saibel 36
Division II (2WD):
1. Max Zellhofer 72, 2. Michael Böhm
56, 3. Hannes Danzinger 54
Division III: 1.
Klemens Haingartner 54, 2. Damian
Izdebski 50, 3. Mario Skarek 46.
Division V: 1. Gerwald
Grössing 60, 2. Friedrich Poiss
52, 3. Kurt Adam 42
Historische Staatsmeisterschaft:
1. Karl Wagner 98
Historischer OSK-Pokal:
1. Kurt Göttlicher 89
Nächster Staatsmeisterschaftslauf:
Rallye Weiz am 3./4. August 2012
Schneebergland Rallye 2012
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
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