Rückblick
Schneebergland Rallye 2012:
Der
Oberösterreicher Raimund Baumschlager
feierte bei der Schneebergland-Rallye
seinen vierten Saisonsieg in Folge.
Michael Böhm holte sich die
2-WD-Wertung. Gerwald Grössing,
Klemens Haingartner und Karl Wagner
gewannen ihre Klassen.
Die
dritte Auflage der Schneebergland-Rallye
fand an diesem Wochenende wieder
mit Start- und Ziel im niederösterreichischen
Rohr im Gebirge statt. Ausrichter
des fünften Laufes zur österreichischen
Rallye Staatsmeisterschaft war der
MSC Wolfsberg. Diesmal aber unter
einer veränderten Stabsführung.
Mit Claudia Bidlas lenkte erstmals
eine Frau den organisatorischen
Teil dieser Rallye und mit Michael
Straßegger kam erstmals ein
junger dynamischer Rallyeleiter
zum Einsatz. Beide wurden von einer
teilweise ebenfalls neuen Mannschaft
unterstützt, wobei die anwesenden
„alten Hasen“ wie Gerhard
Leeb bzw. Helmut Schöpf für
zusätzliche Sicherheit sorgten.
Man
hatte im Gegensatz zu den ersten
beiden Jahren diesmal die Streckenführung
verändert, hat die gefürchtete
Sonderprüfung Haraseben aus
dem Programm genommen und durch
andere Prüfungen ersetzt bzw.
auch den Schotteranteil wesentlich
erhöht. Laut Meinung der Aktiven
hat das Event damit jetzt noch mehr
Attraktivität, viele sprachen
von der derzeit schwierigsten aber
auch schönsten Rallye Österreichs.
Trotzdem war auch heuer das Motto
wieder „klein aber fein.“.
Von 39 genannten Fahrzeugen sind
tatsächlich 32 Autos in den
Bewerb gestartet, darunter die gesamte
heimische Spitzenklasse.
Gerwald Grössing, der als „Vater“
dieser Schneebergland Rallye gilt,
war wieder maßgeblich am Gelingen
der Rallye beteiligt. Dies nicht
nur als Fahrer, sondern auch als
Förster und Jäger. Ein
großer Dank gilt auch heuer
wieder den Behörden, den Gemeinden,
den Sponsoren, sowie der Polizei,
den Feuerwehren und der Rettung.
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Mit dem
vierten Sieg im fünften
Saisonlauf machte Raimund
Baumschlager einen vielleicht
vorentscheidenden Schritt
in Richtung Meistertitel.
Der bislang neunfache österreichische
Champion gab seine Führung
bei der Schneebergland-Rallye
von Beginn weg nie ab. Der
Skoda Fabia S2000 des Oberösterreichers
fühlte sich auf den
durchwegs WM-würdigen
neuen Sonderprüfungen
rund um Rohr im Gebirge
genauso wohl wie sein „Herrl“.
Die Strecken erwiesen sich
als so anspruchsvoll, dass
die letzte SP wegen heftigem
Regen von der Rallyeleitung
sogar aus Sicherheitsgründen
abgesagt werden musste.
|
Baumschlager:
„Das war mein wahrscheinlich
schönster Sieg heuer. Ich war
jederzeit in der Lage, einen Speed
zu fahren, der der Konkurrenz wenig
Chance gelassen hat.“ Dem
Sieger am nächsten, aber nicht
nah genug, kam Noch-Meister Beppo
Harrach, der aber mit dem Schicksal
haderte: „Leider haben wir
hier mit unserem schweren, großen
Mitsubishi gegen den kleinen, wendigen
Skoda von Baumschlager von Anfang
an keine Chance gehabt. Die Prüfungen
sind uns nicht so entgegengekommen
wie ihm. Das soll aber Baumschlagers
Sieg keineswegs schmälern.
Der war absolut verdient.“
Platz
drei ging an Gerwald Grössing,
der nach dem zweiten Platz im Vorjahr
wiederum aufs Podest fuhr. „Ich
habe bei dieser Rallye Höhen
und Tiefen durchlebt. Die Höhen
lagen in absolut guten Sonderprüfungszeiten,
die Tiefen in immer wieder ungewollten
Ausritten.“ Damit sicherte
sich der „Schneebergland-Hausherr“
auch den Sieg in der Division V
vor Friedrich Poiss und Friedrich
Hajszan.
Seinen
Stockerlplatz bei den Großen
hat Grössing freilich auch
dem Pech von Manfred Stohl zu verdanken.
Auf SP 12 touchierte der Schneebergland-Rallye-Sieger
des letzten Jahres einen Gegenstand,
riss sich an seinem Mitsubishi ein
Rad aus und ließ dadurch zwei
Minuten liegen. Stohl: „Das
war insgesamt kein guter Tag für
uns. Abgesehen vom Pech mit dem
Rad ist auch so nicht viel von dem
aufgegangen, was ich mir vorgenommen
habe.“ Am Ende reichte es
trotzdem noch zu Platz fünf
hinter dem im Lauf der Rallye immer
stärker werdenden Kris Rosenberger.
Die
2-WD-Wertung holte sich Suzuki-Pilot
Michael Böhm, der schon zuletzt
bei der Bosch-Rallye gewonnen hatte.
„Dieser Erfolg bedeutet mir
unheimlich viel. Ich gewöhne
mich von Mal zu Mal besser an mein
Auto“, freute er sich. Den
Suzuki-Doppelsieg komplettierte
Max Zellhofer, der damit die alleinige
Führung in der 2-WD-Wertung
übernehmen konnte. Profitiert
hat er dabei vom Ausfall des lange
Zeit führenden Hannes Danzinger.
Dieser stellte seinen VW Scirocco
mit defekter Antriebswelle in SP
7 ab.
Klemens
Haingartner schnappte sich den Schneebergland-Sieg
in der Division III. Der Steirer
gewann vor seinem Suzuki-Kollegen
Damian Izdebski. Beide Piloten genossen
ihren Erfolg, weil gerade sie in
den letzten Läufen nicht vom
Glück verfolgt waren. Diesmal
erwischte es Rene Rieder, der mit
technischem Defekt am Suzuki ausfiel.
Historischer
Sieger wurde einmal mehr Karl Wagner,
der mit seinem Porsche 911 Oskar
Hebenstreit im Ford Escort klar
auf Platz Zwei verwies. Kurt Göttlicher
gewann den OSK-Pokal der Historischen.
Endstand
der Schneebergland-Rallye 2012:
1. Raimund Baumschlager/Klaus
Wicha A/D Skoda Fabia S2000
1:13:11,1
2. Beppo Harrach /A. Schindlbacher
A/A Mitsubishi Evo IX R4 + 26,3
3. Gerwald Grössing/Sigi
Schwarz*) A/A Mitsubishi Evo
VII +3:15,4
4. Kris Rosenberger/Tina Maria
Monego A/A VW Polo S2000 +4:44,6
5. Manfred Stohl/Ilka Minor
A/A Mitsubishi Evo IX CNG +5:48,8
6. Willi Stengg/Jürgen
Klinger A/A Subaru Impreza WRX
+6:32,4
7. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer
A/A Mitsubishi Evo X R4 +7:02,1
8. Hermann Neubauer/Jürgen
Rausch A/A Subaru Impreza R4
+7:34,6 |
|
Sonderprüfungs-Bestzeiten:
Baumschlager 8, Harrach
6
Ausfälle:
Peter Ebner (SP1/Unfall), Fritz
Waldherr (SP2), Hannes Danzinger
(SP 7/techn. Defekt), Rene Rieder
(SP 9/techn. Defekt), Walter Mayer
(SP 9/Ausritt)
>
Mehr: Schneebergland Rallye
2012
Rückblick
Schneebergland Rallye 2011:
Den
Staatsmeister-Titel vor Augen, schied
Beppo Harrach bei der Schneebergland-Rallye
aus / Auf der letzten Sonderprüfung
holte Manfred Stohl den Sieg / Gerwald
Grössing und Hannes Danzinger
komplettieren das Podest Duell auf
Augenhöhe in der 2WD-Wertung
/ Michael Kogler ist Diesel-Meister.
Bereits
zum zweiten Mal die Schneebergland-Rallye
mit Start und Ziel in Rohr im Gebirge
durchgeführt. Als Veranstalter
für diesen sechsten Rallye-Staatsmeisterschaftslauf
zeichneten wieder der MSC Wolfsberg
und der Badener Rallyeclub.
Bei
der Premiere 2010 lautete das Motto
„Klein, aber fein“.
Mit dieser Devise war man erfolgreich
und konnte daher auch heuer hoffen,
ein positives Event in einer der
landschaftlich schönsten Gegenden
Österreichs durchzuführen.
Rein sportlich liegt der Anreiz
bei dieser Rallye im hohen Schotteranteil,
also einem Untergrund, den viele
Fahrer als die wahre Größe
des Rallyesports bezeichnen. Die
Geschichte hat aber wie so oft zwei
Seiten. Ein Teil der Fahrer ist
von den Prüfungen bei der Schneebergland-Rallye
hellauf begeistert, ein anderer
Teil meidet die Teilnahme, da man
befürchtet, sich auf Grund
des manchmal rauen Untergrunds das
Fahrzeug zu sehr zu beschädigen.
Heuer überwog der Anteil der
Vorsichtigen, so dass man nur 27
Fahrzeuge zählen konnte. Darunter
waren aber mit Ausnahme des verletzten
Raimund Baumschlager alle österreichischen
Spitzenfahrer vertreten
Mittelpunkt
dieser Veranstaltung war wieder
Rohr im Gebirge. Die Idee zu diesem
Event hatte vor zwei Jahren Gerwald
Grössing, selbst aktiver Rallyepilot,
der in seinem Beruf in dieser Gegend
auch als Förster und Jäger
tätig ist. .
Ein
großer Dank gilt den genehmigenden
Behörden, den Gemeinden und
einigen Sponsoren. Dies trifft auch
auf die Polizei, die Feuerwehr und
die Rettung zu.
Zum
Sportlichen: Fünf Starts, fünf
Saisonsiege – und beim sechsten
Lauf im Schneebergland eine komfortable
Führung bis eine Prüfungen
vor Schluss. Es war bereits alles
angerichtet für Beppo Harrachs
größten Triumph in seiner
Karriere. Doch seinen ersten Rallye-Staatsmeistertitel
vor Augen kam das Aus für den
23-jährigen Mitsubishi-Piloten
wie ein Blitz – da passte
es perfekt zur Dramaturgie, dass
gerade in diesem Augenblick, vor
der letzten Sonderprüfung über
den gefürchteten Schotter von
Haraseben, ein heftiges Gewitter
einsetzte.
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Bei der
Schneebergland-Rallye im
Raum Rohr im Gebirge machte
Harrach von Beginn weg seine
derzeitige Vormachtstellung
klar, hatte 11 Sonderprüfungen
gewonnen und lag 50 Sekunden
vor Manfred Stohl, ehe das
Unglück seinen Lauf
nahm. Am Ende der vorletzten
Prüfung, dem Rundkurs
in Schwarzau, eigentlich
schon nach der Zieldurchfahrt,
touchierte Harrach ein Hindernis
– rechtes Vorderrad
ausgerissen und aus der
Traum. „Ich hätte
das Auto nur mehr über
die letzte Prüfung
drübertragen müssen“,
jammerte der Pechvogel.
„Den Sieg so knapp
vor Schluss zu vergeben,
ist natürlich doppelt
bitter. Aber aufgeschoben
ist nicht aufgehoben. Ich
werde halt versuchen, den
Titel beim nächsten
Lauf in Admont einzufahren.“
|
Den
Sieg „erbte“ damit Manfred
Stohl. Der Erdgas-Pilot resümierte:
„Der Tag hat enttäuschend
für mich begonnen. Eigentlich
war die Rallye schon zugunsten von
Harrach entschieden. Trotzdem habe
ich noch versucht, anzugreifen und
Druck zu machen. Es war wichtig,
an Beppo dranzubleiben, denn ein
Reifenschaden ist schnell passiert
und kostet dementsprechende Zeit.“
Überglücklich war auch
Gerwald Grössing, durch dessen
Revier die Schneebergland-Rallye
führte. „Ich freue mich
über meinen zweiten Platz.
Das Podest war von Anfang an mein
Ziel, und das habe ich erreicht.“
Heftige
Attacken stets auf sportlich fairer
Ebene ritt Philipp Lietz gegen Hausherr
Grössing. Als bei dessen Mitsubuishi
Evo IX am Samstagvormittag plötzlich
die Antriebswelle brach, nützte
Lietz dies sogar zu einem kurzfristigen
Ausflug aufs Stockerl. Doch vom
„reparierten“ Grössing
inzwischen wieder überholt,
wurde der junge Niederösterreicher
drei Prüfungen vor Schluss
Opfer einer gar nicht fairen, ja
lebensgefährlichen Aktion.
Einem vermutlich von „Fans“
auf die Strecke gelegten Stein konnte
Lietz nicht mehr ausweichen, und
sein Mitsubishi wurde so beschädigt,
dass er nicht mehr weiterfahren
konnte. Lietz war dementsprechend
verärgert: „Wir haben
alles fotografiert und bereits die
Polizei eingeschaltet. Auch die
Auto-Kennzeichen der dort platzierten
Leute wurden der Polizei übergeben.
Mir hilft’s jetzt eh nix mehr,
aber es ist mir wichtig, dass solche
Leute zur Verantwortung gezogen
werden.“
Sichtlich
wohl fühlten sich im Schneebergland
die Oldies Walter Mayer(Subaru Impreza)
und Fritz Waldherr (Mitsubishi Evo
III), die sich selber mit Top-ten-Platzierungen
belohnten. Der 62-jährige Mayer
war mit Co Bernhard Ettel angetreten
und wurde letztendlich Fünfter,
Fritz Waldherr, mit Klaus Ostermann
unterwegs, scheint in der Endabrechnung
als Siebenter auf.
Dazwischen
lieferten sich die Piloten in der
Klasse der zweiradgetriebenen Fahrzeuge
ein erbittertes Duell. Die Aufmerksamkeit
lenkten hier Hermann Neubauer und
Hannes Danzinger auf sich. Immer
auf Augenhöhe gelang Danzinger
dann drei SP vor Schluss der entscheidende
Angriff, und dass der Niederösterreicher
am Ende als Dritter sogar auf dem
Podest stand, war für ihn dann
noch „das Tüpfelchen
auf dem i“.
Erwähnenswert
ist freilich auch Michael Böhm,
der seinen kleinen Fiat Abarth (trotz
Sturmwarnung!) auf den respektablen
sechsten Platz pilotierte.
Entschieden
ist die Diesel-Klasse. Durch den
Ausfall von Christian Mrlik (Bruch
der Servolenkung) ist VW-Pilot Michael
Kogler Gewinner des OSK-Pokals 2011.
Damian
Izdebski gewann die Division III
und übernimmt damit die Führung
vor Klemens Haingartner.
In
der Historischen Staatsmeisterschaft
hat Karl Wagner mit dem Porsche
911 gewonnen und ist auf dem besten
Weg zum Titel. Der OSK-Pokal der
Historischen wurde zur Beute von
Kurt Göttlicher.
Endstand
der Schneebergland Rallye 2011:
1. Manfred Stohl/Ilka Minor
A/A Mitsubishi Evo IX 1:39,06,0
Std
2. Gerwald Grössing/Daniela
Ertl*) A/A Mitsubishi Evo IX
+4:13,2 Min
3. H. Danzinger/P.M. Schirnhofer**)
A/A Ford Fiesta R2 +7:30,6 Min
4. Hermann Neubauer/A. Kachel
A/D Suzuki Swift +7:54,0 Min
5. Walter Mayer/Bernhrd Ettel
A/A Subaru Impreza +9:34,4 Min
6. Michael Böhm/M. Tomasini
A/A Fiat Abarth +11:45,6 Min
7. Fritz Waldherr/Klaus Ostermann
A/A Mitsubishi Evo III +11:50,8
Min
8. Erwin Reiterer/Daniel Foissner
A/A Mitsubishi Evo III +12:19,1
Min
9. Willi Stengg/Jürgen
Klinger A/A Subaru Impreza +12:50,6
Min
10. Eugen Friedl/Peter Treybal
A/A Mitsubishi Evo VI +17:14,2
Min |
|
Sonderprüfungsbestzeiten:
Beppo Harrach (11/zwei
Mal zeitgleich mit Stohl), Manfred
Stohl (9/zwei Mal zeitgleich mit
Harrach)
Die bekanntesten Ausfälle:
Jörg Rigger (Getriebe/SP 7),
Christian Mrlik (Servolenkung/ZK
10), Oskar Hebenstreit (Technischer
Defekt/SP 12), Philipp Lietz (Technischer
Defekt/ZK 16), Friedrich Poiss (Technischer
Defekt/ZK 16), Beppo Harrach /Technischer
Defekt/ZK 18)
>
Mehr: Schneebergland Rallye
2011
Rückblick
Schneebergland Rallye 2010:
Beppo
Harrach holte bei der Premieren-Rallye
in Rohr im Gebirge sieben Bestzeiten,
aber eine Schlamperei kostete ihn
den möglichen Sieg. Diesen
verpasste Manfred Stohl um nur zwei
Zehntelsekunden. Mrlik holt die
Dieselwertung, Lietz die Gruppe
H, Haingartner den Suzuki-Cup
Mittelpunkt
dieser Veranstaltung, die auch zur
österreichischen Rallyemeisterschaft
zählte, war Rohr im Gebirge.
Die Idee zu diesem Event hatte Gerwald
Grössing, selbst aktiver Rallyepilot,
der in seinem Beruf in dieser Gegend
auch als Förster und Jäger
tätig ist. Für die Durchführung
sorgten der MSC Wolfsberg unter
Gerhard Leeb und der Badener Rallyeclub
mit Wolfgang „Asterix“
Viakowsky. Hilfreich war auch die
OSK (Oberste Nationale Sportkommission)
die der Schneebergland Rallye schon
im ersten Jahr einen Meisterschaftsstatus
aneignete. Dazu kam noch der Wunsch
vieler Aktiver, wieder eine Schotterrallye
im Kalender zu haben.
Nun,
man kann diese Premiere unter dem
Motto „klein aber fein“,
durchaus als Erfolg bezeichnen.
Dazu Wolfgang Viakowsky: „Was
mich besonders freut, das Engagement
und die Identifikation der lokalen
Bevölkerung und der Region
Schneebergland mit der Veranstaltung
waren enorm. Auch vonseiten der
Aktiven gab es viel Lob für
diese in Österreich einmalige
Schotterrallye, die unfallfrei über
die Bühne ging. Das Interesse
der Zuschauer war für das erste
Jahr recht beachtlich. Was zukünftig
noch zu verbessern sein wird, ist
sicher die Infrastruktur und die
wirtschaftliche Ausgangsposition.
Ich hoffe, dass man mit Hilfe der
Öffentlichkeit und weiterer
Sponsoren dieser Veranstaltung einen
fixen Platz im Kalender zubilligen
kann. Ein großer Dank gilt
dem Land Niederösterreich,
den genehmigenden Behörden,
den Gemeinden, dies trifft auch
auf die Polizei, die Feuerwehr und
die Rettung zu. Besonders bedanken
möchte ich mich aber bei unserer
eigenen Organisationsmannschaft,
die mit viel Einsatz bei der Sache
war.“
|
Zum
Sportlichen: Viermal hat Raimund
Baumschlager in den bisherigen
vier Rallye-Staatsmeisterschaftsläufen
gewonnen. Dass er nun auch
den fünften, die neu
gegründete Schneebergland-Rallye
im niederösterreichischen
Rohr im Gebirge, auf seine
Siegerliste setzen konnte,
kam für ihn aber wohl
so überraschend wie die
unglaubliche Siegesserie an
sich. Mit dem Sieg am Wochenende
ist der 50-jährige Raimund
Baumschlager zum neunten Mal
in seiner Karriere Rallye-Staatsmeister,
zum achten Mal davon in Folge.
Und dabei war die Taktik in
Rohr gar nicht auf Sieg angelegt,
fiel ihm der Triumph eher
in den Schoß. Vordergründig
nämlich sollte das Arbeitsgerät,
der Skoda Fabia S2000, heil
ins Ziel gebracht werden,
weil dieses nächste Woche
bei der WM in Finnland im
Einsatz ist. |
Baumschlager
gab zu: „Wir hatten viel Glück,
sind sehr defensiv gefahren, aber
jetzt total happy. Der neunte Titel
ist gewaltig.“
Die tragischen Figuren des Schneeberglandes
waren in Baumschlagers Konkurrenten-Umfeld
zu suchen. Zum einen Beppo Harrach,
wenngleich auch aus eigenem Verschulden.
Dass sieben von insgesamt 15 zu
vergebenden Sonderprüfungsbestzeiten
nicht zum Sieg reichten, verdankt
der Brucker Mitsubishi-Pilot einer
Schlamperei in den eigenen Reihen.
Ein Fehler im Roadbook führte
zu einem Radwechsel in einer nicht
erlaubten Zone – und in weiterer
Konsequenz zu einer Strafzeit von
einer Minute. Die zweite sportliche
Tragödie erlebte Manfred Stohl.
Der OMV-Pilot beherrschte den Samstag
mit sechs Bestzeiten eindrucksvoll,
zeigte auf den schwierigen Schotterprüfungen
seine wahre Stärke. Doch Motoraussetzer
auf SP 10 warfen ihn hinter Baumschlager
zurück. Und als dieser vermutlich
schon an den Siegersekt dachte,
schockte ihn Stohl auf der letzten
Wertungsfahrt noch mit einer um
15 Sekunden besseren Zeit. Am Ende
rettete der verdiente alte und neue
Staatsmeister gerade einmal unglaubliche
zwei Zehntelsekunden Vorsprung ins
Ziel.
Während
Harrach im Ziel tobte, weil sein
Vergehen angeblich an die Rallyeleitung
„verpfiffen“ wurde („ich
habe nur nicht gewonnen, weil andere
unsportlich waren“), nahm
Stohl sein Pech gelassen: „Ich
habe mein möglichstes getan.
Es war ein wichtiger Erfolg für
unser ganzes Erdgas-Projekt.“
Gerwald
Grössing, der seine Privatgründe
für die berüchtigte Schotterprüfung
Haraseben zur Verfügung stellte,
fuhr mit Platz vier das beste Ergebnis
seiner Laufbahn ein und war dementsprechend
zufrieden: „Es war einfach
perfekt. Wir haben das Potenzial,
auch unter die ersten drei zu fahren.
Ich bin stolz auf meine Heimrallye.“
2WD-Wertung:
In der 2WD-Wertung feierte Hannes
Danzinger (Ford Fiesta) seinen ersten
Sieg. „Das Auto hat perfekt
gehalten“, freute er sich,
„und wenn es diese Rallye
aushält, dann mach' ich mir
um den Rest der Saison keine Sorgen
mehr.“ Danzinger gewann 1:50,2
Minuten vor Michael Kogler (VW Golf
Kitcar) und dem Gesamtführenden
Hermann Neubauer (Suzuki 1600),
der aber mit Platz Drei einen großen
Schritt in Richtung Titel machte.
Die Junioren-Staatsmeisterschaft
konnte sich der Salzburger damit
bereits sichern.
Diesel-Wertung:
Christian Mrlik holte den Sieg und
fasste sein Glück in Worte:
„Wir hatten einen tollen Speed.
Der Technik des Subaru kam der Schotter
sehr entgegen. Den Sieg widme ich
dem Team und meiner Familie.“
Platz zwei ging an Scirocco-Pilot
Daniel Wollinger.
Gruppe
H: Philipp Lietz (Mitsubishi Evo
III) konnte mit einem weiteren Erfolg
seine Gesamtführung ausbauen
und schwärmte. „Es war
eine perfekte Rallye. Einfach ein
Vergnügen, hier zu fahren.“
Fritz Waldherr und Eugen Friedl
folgten auf den Plätzen.
Suzuki-Cup:
Der Steirer Klemens Haingartner
rettete den Sieg vor dem Gaststarter
Damian Izdebski. Rene Rieder machte
als Dritter das Podium komplett.
Endstand
nach 15 Sonderprüfungen:
01. Raimund Baumschlager/Th.
Zeltner Skoda Fabia S2000 1:25:23,4
Std.
02. Manfred Stohl/Ilka Minor
CNG Mitsubishi Evo IX +0,2 Sek.
03. Beppo Harrach/A, Schindlbacher
Mitsubishi Lancer Evo IX +49,4
Sek.
04. Gerwald Grössing/Barbara
Watzl Mitsubishi Lancer Evo
IX +1:33,5 Min.
05. Andreas Waldherr/Bernhard
Ettl VW Polo S2000 +1:57,9 Min.
06. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer
Mitsubishi Lancer Evo X +4:14,5
Min.
07. Walter Kovar/Stephan Hofbauer
Mitsubishi Lancer Evo IX +5:13,2
Min.
08. Philipp Lietz/Thomas Steinber
Mitsubishi Evo III +5:58,5 Min.
09. Alexander Tazreiter/Elke
Aigner Mitusbishi Evo IX +6:14,2
Min.
10. Hannes Danzinger/P:M. Schirnhofer
Ford Fiesta +6:35,9 Min. |
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SP-Bestzeiten:
Harrach 7, Stohl 6, Baumschlager
2
Die wichtigsten Ausfälle:
Reinhard Pasteiner (SP
9 / Technischer Defekt), Ing. Michael
Böhm (SP 2 / Technischer Defekt).
Von
insgesamt 40 gestarteten Teams erreichten
29 Mannschaften das Ziel in Rohr
im Gebirge
>
Mehr: Schneebergland Rallye
2010 |