Volle
Punkteanzahl für Raimund Baumschlager:
Eine
turbulente Schneebergland-Rallye sieht den
Staatsmeister aus Oberösterreich als
Sieger / Verfolger Beppo Harrach handelte
sich gleich zwei Zeitstrafen ein/ In der
Division II gewann Peter Ebner / Den Sieg
in der Historischen Staatsmeisterschaft
holte sich überraschend Oskar Hebenstreit.
Die
vierte Auflage der Schneebergland-Rallye
fand heute mit Start und Ziel im niederösterreichischen
Rohr im Gebirge statt. Ausrichter des fünften
Laufes zur österreichischen Rallye
Staatsmeisterschaft war erstmals der ÖAMTC
ZV Baden mit seinem jungen dynamischen Rallyeleiter
Michael Straßegger an der Spitze,
während für die Organisation so
wie bereits im letzten Jahr Claudia Bidlas
verantwortlich zeigte.
Die
Rallye wurde diesmal an nur einem Tag durchgeführt.
Es war dies ein Versuch des Veranstalters,
für sich selbst sowie für die
Teams und Fahrern die bisherigen Kosten
zu minimieren. Ob dieser Versuch auch den
gewünschten Erfolg hatte, wird man
erst in den nächsten Wochen sehen,
wenn alle Abrechnungen vorliegen.
Das
Motto der heurigen Schneebergland Rallye
war „klein aber fein,“ aber
mit viel Qualität vor Quantität.
Von 35 genannten Fahrzeugen sind tatsächlich
32 Autos in den Bewerb gestartet, darunter
die gesamte heimische Spitzenklasse.
Gerwald Grössing, der als Initiator
dieser Rallye gilt, war wieder maßgeblich
am Gelingen der Rallye verantwortlich. Dies
nicht nur als Fahrer, sondern auch als Förster
und Jäger. Ein großer Dank gilt
auch heuer wieder den Behörden, den
Gemeinden, den Sponsoren, sowie der Polizei,
den Feuerwehren und der Rettung.
Zum
Sportlichen:
Raimund Baumschlager (Skoda S2000) durfte
sich als Sieger der Schneebergland-Rallye
2013 feiern lassen. Nach 14 Sonderprüfungen,
die allesamt an einem Tag absolviert wurden,
lag der Staatsmeister am Ende 9,2 Sekunden
vor seinem schärfsten Verfolger Beppo
Harrach (Mitsubishi Evo IX R4). Dazwischen
lag ein überaus turbulenter Renntag,
den Harrach eigentlich dominierte.
Der Niederösterreicher gewann von den
14 schwierigen Sonderprüfungen immerhin
11 (SP 13 wurde wegen zwei großen
Steinen in der Route, möglicherweise
durch einen Hangrutsch, aus Sicherheitsgründen
gecancelt). Dass Harrach schlussendlich
doch mit Platz zwei vorlieb nehmen musste,
lag an gleich zwei Zeitstrafen wegen Frühstarts.
Der erste (in SP 4) wurde noch mit nur 10
Sekunden geahndet, für den zweiten
(SP 6) fasste er laut Reglement jedoch eine
Minute aus. Wertvolle Zeit, die am Ende
fehlte. Harrach: „Wenn man nur 9,5
Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel kommt
und selbst eine Strafzeit über 1:10
Minuten ausgefasst habe, brauche ich über
unsere Leistung nicht viel mehr sagen.“
Sieger Baumschlager war das alles relativ
egal: „Ich freue mich. Das war ein
sehr hart erkämpfter Erfolg, bei dem
ich den ganzen Tag über voll auf Angriff
gefahren bin. Harrach war wie immer der
erwartet starke Konkurrent.“
Freuen
konnte sich auch Gerwald Grössing (Mitsubishi
Evo IX R4). Der Lokalmatador aus dem Schneebergland
konnte auch in seiner gewohnten Umgebung
zeigen, dass nach dem Giganten-Duo Baumschlager/Harrach
sein Name in der momentanen österreichischen
Rallye-Landschaft folgt. „Ich hoffe,
dass das Konzept einer Eintages-Veranstaltung
von allen Beteiligten gut aufgenommen wurde.
Sportlichen Aspekt her war es toll und man
kann darauf aufbauen. Eines hat man gesehen,
der Schneebergland-Schotter ist genauso
konkurrenzfähig wie jener im Waldviertel.
Meine persönliche Leistung war durchwachsen.
Ich habe mehr als eine Minute durch technische
Defekte verloren. Aber ich bin mit Platz
drei sehr zufrieden.“
Kris Rosenberger (VW Polo S2000) blieb (wenngleich
durch einige Reifenschäden bedingt)
wie zuletzt so oft wieder nur die Nummer
vier im Klassement. „Trotzdem muss
ich sagen, dass dies eine wirklich schöne
und anspruchsvolle Rallye war. Gratulation
an das Organisationsteam rund um Gerwald
Grössing.“ Lob gebührt aber
auch Walter Mayer. Der 63 Jahre junge Subaru-Pilot
holte mit Platz sechs sein bestes Ergebnis
im heurigen Jahr.
Auch
in der 2WD-Meisterschaft hatte der augenscheinlich
stärkste Pilot am Ende das Nachsehen.
Michael Böhm (Suzuki Swift 1600) erzielte
wie Harrach 11 SP-Bestzeiten in der Division
II, wurde aber durch einen Kupplungsdefekt
hinter den späteren Sieger Peter Ebner
(Citroen DS3) zurückgeworfen. Der Kärntner
freute sich mit einem lachenden und einem
weinenden Auge: „Einerseits bin ich
froh über die vollen Punkte, andererseits
wäre Michael Böhm mit dem Suzuki
einfach nicht zu schlagen gewesen. Für
die Zukunft müssen wir unsere Hausaufgaben
noch besser machen und weiter an einem richtigen
Setup arbeiten.“ Böhm rettete
mit Platz zwei immerhin die Ex-aequo-Führung
mit Ebner in der Meisterschaft.
Auch
um den Rallye-Pokal der OSK wurde im Schneebergland
gefahren. In der Division P2 setzte sich
Markus Rempelsberger (Mitsubishi Evo VI)
vor Anton Schatzeder (Mazda 323) und Herbert
Weingartner (Toyota Celica) durch. Die Division
P3 ging an den ältesten noch aktiven
Rallye-Piloten der Welt. Der 77-jährige
Kurt Adam (Opel Kadett) aus Vorarlberg übernahm
mit dem Sieg auch die Führung in der
Gesamtwertung.
In
der Historischen Staatsmeisterschaft hatte
der Gesamtführende Johannes Huber (Porsche
911) überraschend klar das Nachsehen
gegenüber dem Sieger Oskar Hebenstreit.
Der Ford-Escort-Pilot hatte am Ende 46,1
Sekunden Vorsprung. Der Historische Rallye-Pokal
ging an Willi Polesznig (Porsche 911).
Schneebergland-Rallye 2013, Endstand
nach 14 SP:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D
Skoda Fabia S20002 1:26:34,0 Std
2. Beppo Harrach/Leopold Welsersheimb A/A
Mitsubishi Evo IX R4 +9,2 Sek
3. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz
A/A Mitsubishi Evo IX R4 +1:53,8 Min
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego A/A
VW Polo S2000 +4:52,2 Min
5. Sandor Olle/Tina Szasz Ung/Ung Ford Fiesta
S2000 +6:14,8 Min
6. Walter Mayer/Benedikt Hofmann A/A Subaru
Impreza R4 +9:01,2 Min
7. Attila Rongits/Laszlo Hannus Ung/Ung
Mitsubishi Evo IX +10:52,1 Min
8. Peter Ebner/Gerald Winter A/A Citroen
DS 3 +11:07,6 Min
9. Markus Rempelsberger/Alfred Glaser A/A
Mitsubishi Evo VI +11:43,9 Min
10. Michael Böhm/Katrin Becker A/D
Suzuki Swift 1600 +13:25,2 Min
Sonderprüfungsbestzeiten: Beppo
Harrach (11), Raimund Baumschlager (2)
Die wichtigsten Ausfälle: Daniel
Wollinger (SP 10/Tragegelenk), Friedrich
Poiss (SP 9/Tragegelenk), Kurt Göttlicher
(ZK 6a/Hinterachse), Martin Kalteis (ZK
6a/Spurstange), Hermann Haslauer (ZK 7c/technischer
Defekt), Martin Schenk (SP 9/technischer
Defekt)
Punktestand Division I (nach fünf
Läufen):
1. Raimund Baumschlager 96, 2. Beppo Harrach
88, 3. Gerwald Grössing 64, 4. Kris
Rosenberger 54.
Punktestand Division II (nach fünf
Läufen):
1. Peter Ebner und Michael Böhm je
74, 3. Alois Handler 45, 4. Daniel Wollinger
39
Punktestand Rallye-Pokal der OSK
Division P2: 1. Herbert Weingartner
72, 2. Friedrich Poiss 40.
Punktestand Rallye-Pokal der OSK
Division P3: 1. Kurt Adam 58, 2.
Willi Rabl 40.
Punktestand Historische Staatsmeisterschaft
(nach fünf Läufen): 1.
Johannes Huber 74, 2. Christian Rosner 41.
Der nächste Rallye-Staatsmeisterschaftslauf:
Rallye Weiz am 9./10. August
Schneebergland
Rallye 2013
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak |