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Rückblick 2018: Niki Mayr-Melnhof - Aller guten Dinge sind drei |
Um es kurz machen, Niki Mayr-Melnhof hat mit dem Sieg bei der Schneebergland Rallye seinen Vorsprung in der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft gehörig ausgebaut. Nach einem epischen Kampf gegen Hausherr Gerwald Grössing holte der Steirer seinen zweiten Erfolg in Rohr im Gebirge und konnte seinen dritten Erfolg in der Meisterschaft en suite feiern.
Der Schlagabtausch begann mit sechs Sekunden Vorsprung für den späteren Sieger auf Sonderprüfung 1. Schon auf der nächsten langen, besonders fordernden Prüfung Bieglhof drehte sich das Glück, Grössing ging mit einer Fabelzeit zehn Sekunden in Führung. Sonderprüfung 3 brachte einen erneuten Führungswechsel, diesmal lagen beide Spitzenreiter fast gleichauf. Im Sekundenabstand ging es am Nachmittag über die verbleibenden Prüfungen, der Abstand lag nie über zehn Sekunden.
Bis auf der vorletzten Sonderprüfung durch das Tiefental Gerwald Grössing ein minimaler Fehler unterlief, der in einem Überschlag gipfelte. Die Fahrt konnte noch fortgesetzt werden, die Chance auf den Sieg war damit aber vergeben. Als die letzte Sonderprüfung somit nur mehr pro forma zu absolvieren gewesen wäre, verunfallte das Duo Grössing/Schwarz leider wieder und musste diesmal von den Rettungskräften geborgen worden. Die Fahrzeugbesatzung wurde unbestimmten Grades verletzt und ins Spital eingeliefert. Aufgrund der blockierten Strecken wurde Sonderprüfung 8 allerdings abgebrochen und die Teilnehmer direkt ins Ziel geführt.
Im Feld dahinter summierten sich über den Rallyeverlauf hinweg die Probleme: Kris Rosenberger hatte auf einer Sonderprüfung mit Bremsproblemen zu kämpfen, Gerald Rigler beklagte einen Ausfall der Servopumpe, Johannes Keferböck verzeichnete einen Dreher sowie anschließenden Reifenschaden. Mehrere Patschen traten auch in der Familie Stengg auf: Vater Willi Stengg jun. konnte beim Wechsel selbst Hand anlegen und weiterfahren, während seine Söhne Lukas und Roland gleichzeitig mit einem abgerissenen Schalthebel die Rallye beenden mussten. Martin Kalteis erwischte es besonders hart mit einem defekten Bremssattel und einem Dämpferschaden links hinten nach einem spektakulären Sprung, der mit Leihmaterial des Gassner Motorsport-Teams repariert werden konnte.
Den bis dato Führenden der 2WD, Luca Waldherr, warf eine kaputte Lichtmaschine aus dem Bewerb, der Mitfavorit auf den Gesamtsieg Christian Schuberth-Mrlik touchierte auf SP 3 die Böschung, er musste daraufhin mit einem Kühlerschaden seinen Škoda Fabia R5 ebenfalls vorzeitig abstellen.
In der 2WD-Klasse erwischte anfangs Luca Waldherr den besten Start vor seinem Teamchef Willi Stengg. Die Opel Adam-Piloten flogen über die ersten beiden Prüfungen, bevor bei beiden die Sonderprüfung 3 "Bieglhof" beide in die beschriebenen Pechsträhne führte.
Davon profitierte der 2WD-Meisterschaftsführende Kristof Klausz (Peugeot 208 R2), welcher sich an Christoph Zellhofer und seinem Suzuki Swift S1600 vorbei in Führung schob. Diese gab er bis ins Ziel nicht mehr ab und feierte einen überlegenen 2WD-Sieg auf Gesamtrang neun. Den letzten Podiumsplatz der zweiradgetriebenen Fahrzeuge hinter Christoph Zellhofer brachte Willi Stengg jun. letztendlich noch in trockene Tücher.
Das Gesamtergebnis nach 8 von 8 Sonderprüfungen:
- Niki Mayr-Melnhof (1:39:46.9)
- Gerhard Aigner (+4:39.7)
- Hermann Gassner jun. (+5:09.9)
- Kris Rosenberger (+5:44.8)
- Johannes Keferböck (+7:39.4)
- Martin Kalteis (+7:53.5)
- Hermann Gassner sen. (+8:26.7)
- Gerald Rigler (+11:10.0)
- Kristof Klausz (+11:58.7)
- Christoph Zellhofer (+13:25.0)
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Rückblick 2017: „Let’s twist again“:
Derart viele Wendungen im Klassement, vor allem an der Spitze hat selten eine Rallye gesehen.
Fotos: Harald Illmer
Gleich auf der zweiten Sonderprüfungen verabschiedeten sich die Top-Favoriten Gerwald Grössing und Raimund Baumschlager vom Geschehen. Lokalmatador Grössing wurde der Motor zum Verhängnis, dem oberösterreichischen Ex-Staatsmeister Baumschlager ein Graben neben der Strecke, der zum unüberwindbares Hindernis für die Weiterfahrt wurde.
Auch Gerald Rigler (Reifenschaden) und Andi Aigner (technischer Defekt) hatten Probleme auf dieser Prüfung, in der 2WD wurde Christoph Zellhofer im zweiten Durchgang durch eine kaputte Halbachse aus dem Rennen geworfen.
In diesem Stil ging es auch am Nachmittag weiter: Der zu Mittag gleichauf mit Niki Mayr-Melnhof führende Staatsmeister Hermann Neubauer fiel auf dem Rundkurs Haraseben spektakulär aus. Ein kleiner Motorbrand wurde vor Ort von der Crew gelöscht, noch bevor die alarmierte Feuerwehr eintreffen konnte.
Der Showdown lautete für die letzten Prüfungen also Christian Schuberth-Mrlik, der nach einem Missgeschick am Start und einer leichten Kollision mit einem Heuballen auf SP 3 im Laufe der Rallye wieder Bestzeiten fuhr gegen Niki Mayr-Melnhof, der bis dahin eine ruhige Rallye ohne größere Zwischenfälle genoß.
Schon auf Sonderprüfung 6, die drittletzte am heutigen Tag, bekam Mayr-Melnhof Probleme mit seinem Motor. Wie sich später herausstellte, brach ein Teil im Ansaugtrakt, weswegen der Motor ins Notprogramm wechselte. Mit letzter Kraft schleppte sich der Fiesta R5 ins Service, wo in buchstäblich letzter Minute der Fehler behoben und die Siegchance doch noch erhalten werden konnte.
Die abschließende Powerstage, der Rundkurs Haraseben brachte die entscheidende Wendung: Schuberth-Mrlik lag in Schlagdistanz und versuchte mit beherzter Fahrweise die fehlenden Sekunden auf den Gesamtsieg gegen Mayr-Melnhof gutzumachen. Der bereits im Ziel der Sonderprüfung befindliche Forstinger-Pilot Mayr-Melnhof wartete allerdings vergebens auf den Zeitenvergleich: Christian Schuberth-Mrlik verunfallte auf den letzten Kilometern - der Kampf um den Gesamtsieg war entschieden!
Auf die nachfolgenden Podiumstreppen rutschten Kris Rosenberger, der bei seiner ersten Rallye in einem R5-Boliden völlig überrascht vom sensationellen Ergebnis war und Martin Kalteis, ebenfalls überglücklich, dass nach vielen Ausfällen in der Vergangenheit er nun mit einem Podiumsplatz im Gesamtklassement verwöhnt wurde!
Mayr-Melnhof zu seinem Gesamtsieg:
"Es war ein Wahnsinn - die gesamte Rallye. Das Wetter, diese Hitze, so viele Unfälle! Nacheinander sind alle meine Konkurrenten ausgefallen, erst Raimund und Gerwald, dann der Motorschaden bei Hermann und jetzt auch noch Christian Schuberth-Mrlik!
Ich hatte meine größten Probleme, das Auto nach SP 6 noch 500m ins Service zu schieben, danach hat auch die Crew nur mehr geschoben und als wir endlich wieder auf die Strecke raus kamen, galt es nur mehr reine Attacke zu fahren.
Durch den Sieg haben wir auch die Zwischenwertung der österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft 2017 auf den Kopf gestellt: Diese führen wir nun mit unserem R5 und 55 Punkten vor Hermann Neubauer mit 53 Punkten und Raimund Baumschlager mit 49 Punkte jeweils im WRC-Boliden an.
Die Veranstaltung ist eine weltweit einzigartige Rallye - den Sieg verdanke ich auch Forstinger, die durch ihre Unterstützung meinen Start möglich machen, persönlich möchte ich vor allem Beppo, meinem Teamchef und Poldi, meinem Beifahrer Danke sagen. Ich bin ja eigentlich von der Rundstrecke hergekommen, aber jetzt macht es so viel mehr Spaß, eine Rallye hier zu gewinnen - es fühlt sich Mega an!"
Rosenberger zum zweiten Gesamtrang:
"Ich bedanke mich beim gesamten Team, bei meiner Copilotin, meinen Mechanikern und dem Auto, obwohl ich mich erst an das moderne Gerät gewöhnen musste. Ich konnte noch nicht immer alles herausholen, bin aber umso glücklicher mit der Platzierung. Insgesamt ein sensationelles Ergebnis."
Kalteis zum dritten Gesamtrang:
"Brutale Bedingungen, besonders für unser Auto und die Hinterachse, aber wir sind überglücklich, es mit dieser Platzierung ins Ziel geschafft zu haben."
In der 2WD Staatsmeisterschaft gab es von der ersten Sonderprüfung an einen Dominator: Julian Wagner im Opel Adam R2 gewann alle Sonderprüfungen in der 2WD-Wertung und hatte am Ende einen satten Zeitpolster auf Kristof Klausz und Michael Kogler auf Platz zwei und drei. Gleichzeitig gewann Wagner auch die Juniorenwertung vor Klausz.
Julian Wagner dazu:
"Extrem coole SPs, extrem anspruchsvoll, ich habe viele Unfälle gesehen. Zum Glück bin ich gut durchgekommen und habe mir keinen einzigen Fehler geleistet. Schade, dass zwei Prüfungen wegen der Ausfälle nicht zu Ende gefahren wurden, ich bin mit meinem Auto erst die zweite Schotterrallye gefahren und hätte gerne den Lernprozess weiter intensiviert.
Wir haben alle SP-Bestzeiten der 2WD geholt, sind mit der Leistung von uns, dem Auto und dem Team richtig zufrieden und schauen schon, was in Zukunft noch möglich ist."
Rallyeleiter Gottfried Mannsberger zieht Resümee:
"Meine erste Schneebergland Rallye hatte ich mir eigentlich ruhiger vorgestellt. An derart viele Zwischenfälle und Umstürze kann ich mich in der österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft gar nicht erinnern. Trotzdem bin ich sehr froh, dass alle Zwischenfälle glimpflich ausgegangen sind und die Rallye für alle Zuschauer so spannend ablief. Man hatte nicht nur als Fahrer und Beifahrer keine Möglichkeit zu einer Verschnaufpause. Ich möchte mich für heuer mit dem Wunsch verabschieden, 2018 im Schneebergland einen ebenso packenden Rallyeverlauf bieten zu können!"
Das abschließende Gesamtergebnis nach 8 Sonderprüfungen:
01. Niki Mayr-Melnhof / Poldi Welsersheimb, Ford Fiesta R5 (1:22:05.4)
02. Kris Rosenberger / Christina Ettel, Ford Fiesta R5 (+ 2:34.0)
03. Martin Kalteis / Markus Kuntner, Mitsubishi Lancer VII (+ 2:51.2)
04. Julian Wagner / Anne Katharina Stein, Opel Adam R2 (+ 3:47.5)
05. Zoltán Szabó / Krisztian Szabo, Skoda Fabia R5 (+ 3:49.2)
06. Kristof Klausz / Betond Csanyi, Peugeot 208 R2 (+ 4:39.9)
07. Michael Kogler / Jennifer Hofstädter, Citroen DS3 R3T (+ 5:04.9)
08. Hermann Haslauer / Peter Treybal, Subaru Impreza WRX STi (+ 7:00.7)
09. Gerald Rigler / Martin Rossgatterer, Ford Fiesta R5 (+ 7:04.0)
10. Alexander Keresztesi / Markus Slabina, Subaru Impreza WRX STi (+ 7:10.2)
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Rückblick 2016 - Den Mutigen gehört das Schneebergland:
Die Rallye startet mit einem Paukenschlag, Gerwald Grössing, der Hausherr
im Schneebergland markiert auf SP 1 die Bestzeit und hält die Konkurrenz über sechs Sekunden auf Distanz.
Dies war nur der erste Streich, denn derZweite folgt sogleich: Auf SP 2 wiederholt der Förster das Kunststück und
baut seinen Vorsprung auf über zwölf Sekunden aus. Die dritte Bestzeit vor
dem Regrouping macht den Hattrick für den Niederösterreicher perfekt.
Der Meisterschaftsführende lässt den Rückstand nicht auf sich sitzen und
packt in SP 4 den Hammer aus. Fast 30 Sekunden nimmt Neubaue
Grössing und dem restlichen Feld mit einer Fabelzeit im Stile Walter Röhrls
ab. Er freut sich als Einziger über die tiefen Spurrillen im losen Untergrund,
die den anderen Piloten das Leben schwer machen. Sein Kommentar bei
strahlender Miene: „Geil woas!“
Das Schneebergland hinterlässt ebenso tiefe Spuren an den Piloten und ihren
Boliden. Gerald Rigler verzeichnet einen glimpflich endenden Mehrfach Überschlag,
bei Gerwald Grössing bricht ein Stabilisator, viele beklagen
außerdem die große Hitze in den Fahrzeugen, die die Außentemperatur von über 30 Grad nochmals deutlich übersteigt. Walter Mayer muss gar
gesundheitsbedingt die Segel streichen.
Am frühen Nachmittag werden Stimmen aus dem Fahrerlager laut, die
Sonderprüfung Berltal sei aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht befahrbar,
in der Rallyeleitung wird dies bestätigt, da Rettungsfahrzeuge aufgrund
mangelnder Bodenfreiheit nicht mehr einfahren können. Die längste Prüfung
muss gestrichen werden, die Rallye wird zum absoluten Sprintbewerb. Bei
nur mehr drei ausständigen Sonderprüfungen beträgt die Differenz an der
Spitze lediglich knapp über zehn Sekunden, die Hermann Neubauer vor
Gerwald Grössing liegt. Ein „finale furioso“ steht bevor.Raimund
Baumschlager liegt zeitlich abgesichert auf dem dritten Rang.
Bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen ist die Rangordnung bereits von der
ersten Sonderprüfung an fixiert. Simon Wagner gewinnt jede Sonderprüfung
vor dem jeweils Zweiten, Michael Böhm. Am Ende liegt der Citroën DS3 R3
MAX fast eine Minute vor dem nominell schwächeren Opel Adam R2 von
Meister Böhm. Dem amtierenden 2WD-Staatsmeister bleibt der überlegene
Sieg in dem von drei technischen Defekten gezeichneten Opel Cup.
Klare Verhältnisse herrschen auch in der Historic Rallye Staatsmeisterschaft.
Johannes Huber im Porsche 911 muss nur eine Sonderprüfungsbestzeit
abgeben und siegt mit über zwei Minuten Vorsprung vor seinem letzten
verbliebenen Konkurrenten, dem Gärtner Oskar Hebenstreit aus Pernitz im
Ford Escort RS2000 Über die Sonderprüfungen fünf und sechs hinweg liefern sich Neubauer und
Grössing einen gnadenloses Duell vorneweg: Im Sekundenabstand fliegen
die beiden Ford Fiesta WRC Piloten über den Schotter.
Die letzte
Sonderprüfung HIRTERBIER wird als Powerstage gewertet, die Bestzeit
bringt zusätzliche Meisterschaftspunkte. Gerwald Grössing schafft es mit viel
Mut und Können, diese im eigenen Hof nach Hause zu holen und Neubauer
um 2,9 Sekunden auf Platz zwei zu verweisen.
Die Schneebergland Rallye 2016 gewinnt jedoch Hermann Neubauer. Der 28
jährige Lungauer entscheidet die Dritte von vier bereits absolvierten ORM Rallyes
um nur 8,8 Sekunden für sich und bekräftigt damit deutlich seine
Ambitionen auf den Meisterschaftstitel 2016.
Das Endresultat der Schneebergland Rallye 2016
nach 7 Sonderprüfungen:
1 |
ZM Racing Team
Ford Fiesta RS WRC |
Hermann Neubauer
Bernhard Ettel |
AUT
AUT |
1:11:37.1
|
2 |
Grössing Gerwald
Ford Fiesta RS WRC |
Gerwald Grössing
Siegfried Schwarz |
AUT
AUT |
+8.8
|
3 |
BRR Baumschlager & Racing Team
Škoda Fabia R5 |
Raimund Baumschlager
Thomas Zeltner |
AUT
AUT |
+50.1
|
4 |
Mayr-Melnhof Niki
Ford Fiesta R5 |
Niki Mayr-Melnhof
Poldi Welsersheimb |
AUT
AUT |
+2:44.2
|
5 |
Wagner Karl
Ford Fiesta R5 |
Karl Wagner
Gerda Zauner |
AUT
AUT |
+3:51.5
|
6 |
Bezirksblätter Racing Team
Škoda Fabia S2000 |
Christian Schuberth-Mrlik
Elke Aigner |
AUT
AUT |
+4:55.1
|
7 |
Rallye Club Perg
Mitsubishi Lancer EVO IX |
Franz Sonnleitner
Walter Pfaffenhuemer |
AUT
AUT |
+4:57.1
|
8 |
Race Rent Austria Team
Mitsubishi Lancer Evo VII |
Julian Wagner
Jürgen Heigl |
AUT
AUT |
+5:37.2
|
9 |
Wurmbrand-Racing Team
Citroën DS3R3MAX |
Simon Wagner
Ursula Mayrhofer |
AUT
DEU |
+7:12.3
|
10 |
Team Stengg Motorsport
Opel Adam R2 |
Michael Böhm
Jasmin Noll |
AUT
DEU |
+8:19.2
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Rückblick
Schneebergland Rallye 2015: Ein Ergebnis nach Plan
Es mag sehr monoton klingen, wenn in der Headline steht „Baumschlager siegt“. Bei Gott ist es bei jeder Rallye ein Kunstwerk, dass der Oberösterreicher mit seinem Škoda Fabia R5 vollbringt. So war es auch im Schneebergland 2015.
Alle Wege nach Rom führen über Rosenau. Dies soll nicht die exzellenten Fahrweisen der Mitbewerber in der Österreichischen Rallyemeisterschaft schmälern, sondern ganz klar zum Ausdruck bringen, dass Baumschlager mit seinem Fahrzeug und seiner Fahrweise einfach überlegen ist.
Auf dem zweiten Platz hat sich Gerwald Grössing eingenistet. Das Duell um den dritten Gesamtrang wurde durch 1,7 Sekunden Zeitdifferenz entschieden. Christian Schuberth-Mrlik konnte sich gegen den erfahrenen Deutschen Hermann Gassner senior durchsetzen.
Michael Böhm zeigte im Schneebergland erneut auf. Er fixierte einen überlegenen Sieg in der Meisterschaft der zweiradgetriebenen Fahrzeuge sowie den siebten Rang im Gesamtklassement.
Für die Österreichische Meisterschaft 2015 scheint der Käse gegessen zu sein. Baumschlager verteidigt seinen Titel, um den zweiten Platz duellieren sich Michael Böhm und Gerwald Grössing, nachdem der Salzburger Hermann Neubauer mit seinem Ford Fiesta S2000 die Segel gestrichen hat.
Einen eher spektakulären Damenabgang verzeichnete die Opel Corsa OPC Cup-Fahrerin Viktoria Hojas in der gebirgigen Sonderprüfung Haraseben am ersten Rallyetag. Sie köpfelte mit ihrem Boliden etliche Meter talwärts, blieb aber aufgrund des stabilen Aufbaus eines Rallyefahrzeugs unverletzt.
Gerwald Grössing: „Wie jedes Jahr ist es auch heuer eine Freude auf eigenem Gelände eine derart spektakuläre Motorsportveranstaltung durchzuführen. Schön ist es, wenn sich Spitzensportler in Österreich treffen und auch gut verstehen. In diesem Sinne beabsichtige ich auch 2016 die Schneebergland Rallye zu veranstalten.“
Die Gesamtwertung 2015:
01. |
Raimund Baumschlager |
Thomas Zeltner |
Škoda Fabia R5 |
1:29:08,2 |
02. |
Gerwald Grössing |
Sigi Schwarz |
Ford Fiesta R5 |
+ 2:16,6 |
03. |
Christian Schuberth-Mrlik |
Leopold Welsersheimb |
Subaru Impreza WRX STi |
+ 4:17,1 |
04. |
Hermann Gassner |
Karin Thannhäuser |
Mitsubishi EVO X |
+ 4:18,9 |
05. |
Simon Wagner |
Fred Winklhofer |
Mitsubishi Lancer EVO III |
+ 4:34,9 |
06. |
Martin Kalteis |
Günter Lang |
Mitsubishi Lancer EVO VII |
+ 6:52,7 |
07. |
Michael Böhm |
Katrin Becker |
Suzuki Swift S16000 |
+ 7:32,2 |
08. |
Gerald Rigler |
Martin Rossgatterer |
Mitsubishi Lancer EVO IX |
+ 11:00,9 |
09. |
Wolfram Doberer |
Mario Palmsteiner |
Opel Corsa OPC |
+ 12:57,6 |
10. |
Alois Handler |
Andreas Scherz |
Peugeot 207 RC |
+ 13:09,0 |
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Rückblick
Schneebergland Rallye 2014 - Rekordsieg für Raimund Baumschlager:
Mit einem Paukenschlag ging der 5. Meisterschaftslauf der Saison 2014, ausgetragen in den Gemeindegebieten von Rohr im Gebirge/Schwarzau im Gebirge/Gutenstein zu Ende.
Wie erwartet lieferten Raimund Baumschlager und Copilot Thomas Zeltner auch im Schneebergland die gewohnte Škoda-Show und siegten in ihrem Fabia S2000 mit einem, seit Walter Röhrls Antreten bei der Semperit-Rallye 1985 nicht mehr gekannten Rekordvorsprung von annähernd 7 Minuten.
Raimund Baumschlager: „Es war fein, ein tolles Auto durch eine tolle Rallye zu fahren. Nicht einmal die kleinsten Problemen haben wir verspürt. Škoda ist selbst in der Rennversion unter extremsten Bedingungen ein verlässliches Auto. Die österreichische Staatsmeisterschaft 2014 werden wir ohne Hochmut, aber mit viel Dank beenden.“
Eher traurig blickt das Fahrerteam Gerwald Grössing/Sigi Schwarz auf die Ergebnisliste der Schneebergland-Rallye 2014. War es in der 1. Etappe ein defekter Turbolader, so übte das Ford-Duo in der SP 12 am zweiten Wertungstag die Rolle seitwärts.
Gerwald Grössing: „Ich war zu schnell, sprang auf eine Böschung und überschlug mich anschließend in einen dahinter liegenden Graben. Das Heimatwochenende war für mich nicht unbedingt erfolgreich, obwohl es bei jedem Erlebnis auch eine positive Seite gibt.“
Profiteure von Grössings Pech waren die auf losem Untergrund über alle Erwartungen schnellen Suzuki-Piloten. Andreas Aigner setzte sich auf Rang 2, Michael Böhm freute sich über den 3. Platz.
In der Meisterschaft der Division I führt Baumschlager nun 43 Punkte vor seinem diesmal nicht angetretenen Škoda-Kollegen Mario Saibel und 61 vor Grössing. Womit ihm drei Läufe vor Schluss sein insgesamt 12. Staatsmeistertitel wohl nicht mehr zu nehmen sein wird. In der Division II der 2wd-Fahrzeuge verteidigte der 19jährige Ungar Kristof Klausz mit Platz 4 seine österreichische Meisterschaftsführung vor Böhm.
In einem dramatischen Duell zweier grundverschiedener Technik-Konzepte setzte sich bei den Historischen Kris Rosenberger durch. Nach einem harten Fight, der über die gesamte Rallye hinweg andauerte, konnte der VW Golf GTI-Pilot letztendlich seinen schärfsten Konkurrenten Porsche-Pilot Willi Rabl hinter sich lassen.
Kris Rosenberger: „Vorerst darf ich meinem Freund Willi Rabl zu seiner Leistung gratulieren. Trotz der überlegenen PS-Anzahl in seinem Porsche müssen die vorhandenen Pferde auf Schotter erst bewältigt werden. Mein GTI war gleich bei seinem ersten Einsatz ein treuer Geselle. So wie VW eben ist.“
Endstand:
Platz |
Team |
Fahrer/Beifahrer |
Nat.. |
Fahrzeug |
Zeit |
01. |
BRR Baumschlager Rallye & Racing Team |
Raimund Baumschlager
Thomas Zeltner |
AUT
AUT |
Skoda Fabia S2000 |
2:03:36.8 |
02. |
ZM Racing Team |
Andreas Aigner
Bernhard Ettel |
AUT
AUT |
Suzuki Swift S1600 |
+ 6:52.9 |
03. |
Suzuki Team Austria |
Michael Böhm
Andre Kachl |
AUT
AUT |
Suzuki Swift S1600 |
+ 8:09.5 |
04. |
Team Stengg Motorsport |
Walter Mayer
Jürgen Heigl |
AUT
AUT |
Peugeot 207 S2000 |
+ 8:52.6 |
05. |
Rallye Club Perg |
Anton Schatzeder
Richard Gollatsch |
AUT
AUT |
Mitsubishi Lancer ECO IX |
+ 12:07.7 |
06. |
Team Versicherungsagenten der WKOÖ |
Robert Zitta
Peter Stemp |
AUT
AUT |
Subaru WRX STI N16 |
+ 13:17.4 |
07. |
Team Stengg Motorsport |
Daniel Wollinger
Bernhard Holzer |
AUT
AUT |
Opel Adam |
+ 16:15.7 |
08. |
Klaus Motorsport Kft. |
Kristof Klausz
Balazs Kecskemeti |
HUN
HUN |
Renault Clio R3 |
+ 17:31.0 |
09. |
Michael Mascherbauer |
Michael Mascherbauer
Claudia Dorfbauer |
AUT
AUT |
Subaru Impreza STI |
+ 21:05.7 |
10. |
MCL 68 |
Alois Handler
Andreas Scherz |
AUT
AUT |
Peugeot 207 RC R3T |
+ 21:32.5 |
11. |
Kris Rosenberger |
Kris Rosenberger
Christina Kaiser |
AUT
AUT |
VW Golf I GTI |
+ 22:49.0 |
> Mehr: Schneebergland Rallye
2014 |
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Rückblick
Schneebergland Rallye 2013:
Eine
turbulente Schneebergland-Rallye sieht den
Staatsmeister aus Oberösterreich als
Sieger / Verfolger Beppo Harrach handelte
sich gleich zwei Zeitstrafen ein / In der
Division II gewann Peter Ebner / Den Sieg
in der Historischen Staatsmeisterschaft
holte sich überraschend Oskar Hebenstreit.
Die
vierte Auflage der Schneebergland-Rallye
fand heute mit Start und Ziel im niederösterreichischen
Rohr im Gebirge statt. Ausrichter des fünften
Laufes zur österreichischen Rallye
Staatsmeisterschaft war erstmals der ÖAMTC
ZV Baden mit seinem jungen dynamischen Rallyeleiter
Michael Straßegger an der Spitze,
während für die Organisation so
wie bereits im letzten Jahr Claudia Bidlas
verantwortlich zeigte.
Die
Rallye wurde diesmal an nur einem Tag durchgeführt.
Es war dies ein Versuch des Veranstalters,
für sich selbst sowie für die
Teams und Fahrern die bisherigen Kosten
zu minimieren. Ob dieser Versuch auch den
gewünschten Erfolg hatte, wird man
erst in den nächsten Wochen sehen,
wenn alle Abrechnungen vorliegen.
Das
Motto der heurigen Schneebergland Rallye
war „klein aber fein,“ aber
mit viel Qualität vor Quantität.
Von 35 genannten Fahrzeugen sind tatsächlich
32 Autos in den Bewerb gestartet, darunter
die gesamte heimische Spitzenklasse.
Gerwald Grössing, der als Initiator
dieser Rallye gilt, war wieder maßgeblich
am Gelingen der Rallye verantwortlich. Dies
nicht nur als Fahrer, sondern auch als Förster
und Jäger. Ein großer Dank gilt
auch heuer wieder den Behörden, den
Gemeinden, den Sponsoren, sowie der Polizei,
den Feuerwehren und der Rettung.
Zum
Sportlichen:
Raimund Baumschlager (Skoda S2000) durfte
sich als Sieger der Schneebergland-Rallye
2013 feiern lassen. Nach 14 Sonderprüfungen,
die allesamt an einem Tag absolviert wurden,
lag der Staatsmeister am Ende 9,2 Sekunden
vor seinem schärfsten Verfolger Beppo
Harrach (Mitsubishi Evo IX R4). Dazwischen
lag ein überaus turbulenter Renntag,
den Harrach eigentlich dominierte.
Der Niederösterreicher gewann von den
14 schwierigen Sonderprüfungen immerhin
11 (SP 13 wurde wegen zwei großen
Steinen in der Route, möglicherweise
durch einen Hangrutsch, aus Sicherheitsgründen
gecancelt). Dass Harrach schlussendlich
doch mit Platz zwei vorlieb nehmen musste,
lag an gleich zwei Zeitstrafen wegen Frühstarts.
Der erste (in SP 4) wurde noch mit nur 10
Sekunden geahndet, für den zweiten
(SP 6) fasste er laut Reglement jedoch eine
Minute aus. Wertvolle Zeit, die am Ende
fehlte. Harrach: „Wenn man nur 9,5
Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel kommt
und selbst eine Strafzeit über 1:10
Minuten ausgefasst habe, brauche ich über
unsere Leistung nicht viel mehr sagen.“
Sieger Baumschlager war das alles relativ
egal: „Ich freue mich. Das war ein
sehr hart erkämpfter Erfolg, bei dem
ich den ganzen Tag über voll auf Angriff
gefahren bin. Harrach war wie immer der
erwartet starke Konkurrent.“
Freuen
konnte sich auch Gerwald Grössing (Mitsubishi
Evo IX R4). Der Lokalmatador aus dem Schneebergland
konnte auch in seiner gewohnten Umgebung
zeigen, dass nach dem Giganten-Duo Baumschlager/Harrach
sein Name in der momentanen österreichischen
Rallye-Landschaft folgt. „Ich hoffe,
dass das Konzept einer Eintages-Veranstaltung
von allen Beteiligten gut aufgenommen wurde.
Sportlichen Aspekt her war es toll und man
kann darauf aufbauen. Eines hat man gesehen,
der Schneebergland-Schotter ist genauso
konkurrenzfähig wie jener im Waldviertel.
Meine persönliche Leistung war durchwachsen.
Ich habe mehr als eine Minute durch technische
Defekte verloren. Aber ich bin mit Platz
drei sehr zufrieden.“
Kris Rosenberger (VW Polo S2000) blieb (wenngleich
durch einige Reifenschäden bedingt)
wie zuletzt so oft wieder nur die Nummer
vier im Klassement. „Trotzdem muss
ich sagen, dass dies eine wirklich schöne
und anspruchsvolle Rallye war. Gratulation
an das Organisationsteam rund um Gerwald
Grössing.“ Lob gebührt aber
auch Walter Mayer. Der 63 Jahre junge Subaru-Pilot
holte mit Platz sechs sein bestes Ergebnis
im heurigen Jahr.
Auch
in der 2WD-Meisterschaft hatte der augenscheinlich
stärkste Pilot am Ende das Nachsehen.
Michael Böhm (Suzuki Swift 1600) erzielte
wie Harrach 11 SP-Bestzeiten in der Division
II, wurde aber durch einen Kupplungsdefekt
hinter den späteren Sieger Peter Ebner
(Citroen DS3) zurückgeworfen. Der Kärntner
freute sich mit einem lachenden und einem
weinenden Auge: „Einerseits bin ich
froh über die vollen Punkte, andererseits
wäre Michael Böhm mit dem Suzuki
einfach nicht zu schlagen gewesen. Für
die Zukunft müssen wir unsere Hausaufgaben
noch besser machen und weiter an einem richtigen
Setup arbeiten.“ Böhm rettete
mit Platz zwei immerhin die Ex-aequo-Führung
mit Ebner in der Meisterschaft.
Auch
um den Rallye-Pokal der OSK wurde im Schneebergland
gefahren. In der Division P2 setzte sich
Markus Rempelsberger (Mitsubishi Evo VI)
vor Anton Schatzeder (Mazda 323) und Herbert
Weingartner (Toyota Celica) durch. Die Division
P3 ging an den ältesten noch aktiven
Rallye-Piloten der Welt. Der 77-jährige
Kurt Adam (Opel Kadett) aus Vorarlberg übernahm
mit dem Sieg auch die Führung in der
Gesamtwertung.
In
der Historischen Staatsmeisterschaft hatte
der Gesamtführende Johannes Huber (Porsche
911) überraschend klar das Nachsehen
gegenüber dem Sieger Oskar Hebenstreit.
Der Ford-Escort-Pilot hatte am Ende 46,1
Sekunden Vorsprung. Der Historische Rallye-Pokal
ging an Willi Polesznig (Porsche 911).
Schneebergland-Rallye 2013, Endstand
nach 14 SP:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D
Skoda Fabia S20002 1:26:34,0 Std
2. Beppo Harrach/Leopold Welsersheimb A/A
Mitsubishi Evo IX R4 +9,2 Sek
3. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz
A/A Mitsubishi Evo IX R4 +1:53,8 Min
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego A/A
VW Polo S2000 +4:52,2 Min
5. Sandor Olle/Tina Szasz Ung/Ung Ford Fiesta
S2000 +6:14,8 Min
6. Walter Mayer/Benedikt Hofmann A/A Subaru
Impreza R4 +9:01,2 Min
7. Attila Rongits/Laszlo Hannus Ung/Ung
Mitsubishi Evo IX +10:52,1 Min
8. Peter Ebner/Gerald Winter A/A Citroen
DS 3 +11:07,6 Min
9. Markus Rempelsberger/Alfred Glaser A/A
Mitsubishi Evo VI +11:43,9 Min
10. Michael Böhm/Katrin Becker A/D
Suzuki Swift 1600 +13:25,2 Min
Sonderprüfungsbestzeiten: Beppo
Harrach (11), Raimund Baumschlager (2)
Die wichtigsten Ausfälle: Daniel
Wollinger (SP 10/Tragegelenk), Friedrich
Poiss (SP 9/Tragegelenk), Kurt Göttlicher
(ZK 6a/Hinterachse), Martin Kalteis (ZK
6a/Spurstange), Hermann Haslauer (ZK 7c/technischer
Defekt), Martin Schenk (SP 9/technischer
Defekt)
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2013 |
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Rückblick
Schneebergland Rallye 2012:
Der
Oberösterreicher Raimund Baumschlager
feierte bei der Schneebergland-Rallye
seinen vierten Saisonsieg in Folge.
Michael Böhm holte sich die
2-WD-Wertung. Gerwald Grössing,
Klemens Haingartner und Karl Wagner
gewannen ihre Klassen.
Die
dritte Auflage der Schneebergland-Rallye
fand an diesem Wochenende wieder
mit Start- und Ziel im niederösterreichischen
Rohr im Gebirge statt. Ausrichter
des fünften Laufes zur österreichischen
Rallye Staatsmeisterschaft war der
MSC Wolfsberg. Diesmal aber unter
einer veränderten Stabsführung.
Mit Claudia Bidlas lenkte erstmals
eine Frau den organisatorischen
Teil dieser Rallye und mit Michael
Straßegger kam erstmals ein
junger dynamischer Rallyeleiter
zum Einsatz. Beide wurden von einer
teilweise ebenfalls neuen Mannschaft
unterstützt, wobei die anwesenden
„alten Hasen“ wie Gerhard
Leeb bzw. Helmut Schöpf für
zusätzliche Sicherheit sorgten.
Man
hatte im Gegensatz zu den ersten
beiden Jahren diesmal die Streckenführung
verändert, hat die gefürchtete
Sonderprüfung Haraseben aus
dem Programm genommen und durch
andere Prüfungen ersetzt bzw.
auch den Schotteranteil wesentlich
erhöht. Laut Meinung der Aktiven
hat das Event damit jetzt noch mehr
Attraktivität, viele sprachen
von der derzeit schwierigsten aber
auch schönsten Rallye Österreichs.
Trotzdem war auch heuer das Motto
wieder „klein aber fein.“.
Von 39 genannten Fahrzeugen sind
tatsächlich 32 Autos in den
Bewerb gestartet, darunter die gesamte
heimische Spitzenklasse.
Gerwald Grössing, der als „Vater“
dieser Schneebergland Rallye gilt,
war wieder maßgeblich am Gelingen
der Rallye beteiligt. Dies nicht
nur als Fahrer, sondern auch als
Förster und Jäger. Ein
großer Dank gilt auch heuer
wieder den Behörden, den Gemeinden,
den Sponsoren, sowie der Polizei,
den Feuerwehren und der Rettung.
Mit dem
vierten Sieg im fünften
Saisonlauf machte Raimund
Baumschlager einen vielleicht
vorentscheidenden Schritt
in Richtung Meistertitel.
Der bislang neunfache österreichische
Champion gab seine Führung
bei der Schneebergland-Rallye
von Beginn weg nie ab. Der
Skoda Fabia S2000 des Oberösterreichers
fühlte sich auf den
durchwegs WM-würdigen
neuen Sonderprüfungen
rund um Rohr im Gebirge
genauso wohl wie sein „Herrl“.
Die Strecken erwiesen sich
als so anspruchsvoll, dass
die letzte SP wegen heftigem
Regen von der Rallyeleitung
sogar aus Sicherheitsgründen
abgesagt werden musste.
Baumschlager:
„Das war mein wahrscheinlich
schönster Sieg heuer. Ich war
jederzeit in der Lage, einen Speed
zu fahren, der der Konkurrenz wenig
Chance gelassen hat.“ Dem
Sieger am nächsten, aber nicht
nah genug, kam Noch-Meister Beppo
Harrach, der aber mit dem Schicksal
haderte: „Leider haben wir
hier mit unserem schweren, großen
Mitsubishi gegen den kleinen, wendigen
Skoda von Baumschlager von Anfang
an keine Chance gehabt. Die Prüfungen
sind uns nicht so entgegengekommen
wie ihm. Das soll aber Baumschlagers
Sieg keineswegs schmälern.
Der war absolut verdient.“Platz
drei ging an Gerwald Grössing,
der nach dem zweiten Platz im Vorjahr
wiederum aufs Podest fuhr. „Ich
habe bei dieser Rallye Höhen
und Tiefen durchlebt. Die Höhen
lagen in absolut guten Sonderprüfungszeiten,
die Tiefen in immer wieder ungewollten
Ausritten.“ Damit sicherte
sich der „Schneebergland-Hausherr“
auch den Sieg in der Division V
vor Friedrich Poiss und Friedrich
Hajszan.Seinen
Stockerlplatz bei den Großen
hat Grössing freilich auch
dem Pech von Manfred Stohl zu verdanken.
Auf SP 12 touchierte der Schneebergland-Rallye-Sieger
des letzten Jahres einen Gegenstand,
riss sich an seinem Mitsubishi ein
Rad aus und ließ dadurch zwei
Minuten liegen. Stohl: „Das
war insgesamt kein guter Tag für
uns. Abgesehen vom Pech mit dem
Rad ist auch so nicht viel von dem
aufgegangen, was ich mir vorgenommen
habe.“ Am Ende reichte es
trotzdem noch zu Platz fünf
hinter dem im Lauf der Rallye immer
stärker werdenden Kris Rosenberger. Die
2-WD-Wertung holte sich Suzuki-Pilot
Michael Böhm, der schon zuletzt
bei der Bosch-Rallye gewonnen hatte.
„Dieser Erfolg bedeutet mir
unheimlich viel. Ich gewöhne
mich von Mal zu Mal besser an mein
Auto“, freute er sich. Den
Suzuki-Doppelsieg komplettierte
Max Zellhofer, der damit die alleinige
Führung in der 2-WD-Wertung
übernehmen konnte. Profitiert
hat er dabei vom Ausfall des lange
Zeit führenden Hannes Danzinger.
Dieser stellte seinen VW Scirocco
mit defekter Antriebswelle in SP
7 ab.Klemens
Haingartner schnappte sich den Schneebergland-Sieg
in der Division III. Der Steirer
gewann vor seinem Suzuki-Kollegen
Damian Izdebski. Beide Piloten genossen
ihren Erfolg, weil gerade sie in
den letzten Läufen nicht vom
Glück verfolgt waren. Diesmal
erwischte es Rene Rieder, der mit
technischem Defekt am Suzuki ausfiel.
Historischer
Sieger wurde einmal mehr Karl Wagner,
der mit seinem Porsche 911 Oskar
Hebenstreit im Ford Escort klar
auf Platz Zwei verwies. Kurt Göttlicher
gewann den OSK-Pokal der Historischen.
Endstand
der Schneebergland-Rallye 2012:
1. Raimund Baumschlager/Klaus
Wicha A/D Skoda Fabia S2000
1:13:11,1
2. Beppo Harrach /A. Schindlbacher
A/A Mitsubishi Evo IX R4 + 26,3
3. Gerwald Grössing/Sigi
Schwarz*) A/A Mitsubishi Evo
VII +3:15,4
4. Kris Rosenberger/Tina Maria
Monego A/A VW Polo S2000 +4:44,6
5. Manfred Stohl/Ilka Minor
A/A Mitsubishi Evo IX CNG +5:48,8
6. Willi Stengg/Jürgen
Klinger A/A Subaru Impreza WRX
+6:32,4
7. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer
A/A Mitsubishi Evo X R4 +7:02,1
8. Hermann Neubauer/Jürgen
Rausch A/A Subaru Impreza R4
+7:34,6
Sonderprüfungs-Bestzeiten: Baumschlager 8, Harrach
6
Ausfälle: Peter Ebner (SP1/Unfall), Fritz
Waldherr (SP2), Hannes Danzinger
(SP 7/techn. Defekt), Rene Rieder
(SP 9/techn. Defekt), Walter Mayer
(SP 9/Ausritt)
> Mehr: Schneebergland Rallye
2012
Rückblick
Schneebergland Rallye 2011:
Den
Staatsmeister-Titel vor Augen, schied
Beppo Harrach bei der Schneebergland-Rallye
aus / Auf der letzten Sonderprüfung
holte Manfred Stohl den Sieg / Gerwald
Grössing und Hannes Danzinger
komplettieren das Podest Duell auf
Augenhöhe in der 2WD-Wertung
/ Michael Kogler ist Diesel-Meister.
Bereits
zum zweiten Mal die Schneebergland-Rallye
mit Start und Ziel in Rohr im Gebirge
durchgeführt. Als Veranstalter
für diesen sechsten Rallye-Staatsmeisterschaftslauf
zeichneten wieder der MSC Wolfsberg
und der Badener Rallyeclub.Bei
der Premiere 2010 lautete das Motto
„Klein, aber fein“.
Mit dieser Devise war man erfolgreich
und konnte daher auch heuer hoffen,
ein positives Event in einer der
landschaftlich schönsten Gegenden
Österreichs durchzuführen.
Rein sportlich liegt der Anreiz
bei dieser Rallye im hohen Schotteranteil,
also einem Untergrund, den viele
Fahrer als die wahre Größe
des Rallyesports bezeichnen. Die
Geschichte hat aber wie so oft zwei
Seiten. Ein Teil der Fahrer ist
von den Prüfungen bei der Schneebergland-Rallye
hellauf begeistert, ein anderer
Teil meidet die Teilnahme, da man
befürchtet, sich auf Grund
des manchmal rauen Untergrunds das
Fahrzeug zu sehr zu beschädigen.
Heuer überwog der Anteil der
Vorsichtigen, so dass man nur 27
Fahrzeuge zählen konnte. Darunter
waren aber mit Ausnahme des verletzten
Raimund Baumschlager alle österreichischen
Spitzenfahrer vertreten Mittelpunkt
dieser Veranstaltung war wieder
Rohr im Gebirge. Die Idee zu diesem
Event hatte vor zwei Jahren Gerwald
Grössing, selbst aktiver Rallyepilot,
der in seinem Beruf in dieser Gegend
auch als Förster und Jäger
tätig ist. .Ein
großer Dank gilt den genehmigenden
Behörden, den Gemeinden und
einigen Sponsoren. Dies trifft auch
auf die Polizei, die Feuerwehr und
die Rettung zu.
Zum
Sportlichen: Fünf Starts, fünf
Saisonsiege – und beim sechsten
Lauf im Schneebergland eine komfortable
Führung bis eine Prüfungen
vor Schluss. Es war bereits alles
angerichtet für Beppo Harrachs
größten Triumph in seiner
Karriere. Doch seinen ersten Rallye-Staatsmeistertitel
vor Augen kam das Aus für den
23-jährigen Mitsubishi-Piloten
wie ein Blitz – da passte
es perfekt zur Dramaturgie, dass
gerade in diesem Augenblick, vor
der letzten Sonderprüfung über
den gefürchteten Schotter von
Haraseben, ein heftiges Gewitter
einsetzte.
Bei der
Schneebergland-Rallye im
Raum Rohr im Gebirge machte
Harrach von Beginn weg seine
derzeitige Vormachtstellung
klar, hatte 11 Sonderprüfungen
gewonnen und lag 50 Sekunden
vor Manfred Stohl, ehe das
Unglück seinen Lauf
nahm. Am Ende der vorletzten
Prüfung, dem Rundkurs
in Schwarzau, eigentlich
schon nach der Zieldurchfahrt,
touchierte Harrach ein Hindernis
– rechtes Vorderrad
ausgerissen und aus der
Traum. „Ich hätte
das Auto nur mehr über
die letzte Prüfung
drübertragen müssen“,
jammerte der Pechvogel.
„Den Sieg so knapp
vor Schluss zu vergeben,
ist natürlich doppelt
bitter. Aber aufgeschoben
ist nicht aufgehoben. Ich
werde halt versuchen, den
Titel beim nächsten
Lauf in Admont einzufahren.“
Den
Sieg „erbte“ damit Manfred
Stohl. Der Erdgas-Pilot resümierte:
„Der Tag hat enttäuschend
für mich begonnen. Eigentlich
war die Rallye schon zugunsten von
Harrach entschieden. Trotzdem habe
ich noch versucht, anzugreifen und
Druck zu machen. Es war wichtig,
an Beppo dranzubleiben, denn ein
Reifenschaden ist schnell passiert
und kostet dementsprechende Zeit.“
Überglücklich war auch
Gerwald Grössing, durch dessen
Revier die Schneebergland-Rallye
führte. „Ich freue mich
über meinen zweiten Platz.
Das Podest war von Anfang an mein
Ziel, und das habe ich erreicht.“Heftige
Attacken stets auf sportlich fairer
Ebene ritt Philipp Lietz gegen Hausherr
Grössing. Als bei dessen Mitsubuishi
Evo IX am Samstagvormittag plötzlich
die Antriebswelle brach, nützte
Lietz dies sogar zu einem kurzfristigen
Ausflug aufs Stockerl. Doch vom
„reparierten“ Grössing
inzwischen wieder überholt,
wurde der junge Niederösterreicher
drei Prüfungen vor Schluss
Opfer einer gar nicht fairen, ja
lebensgefährlichen Aktion.
Einem vermutlich von „Fans“
auf die Strecke gelegten Stein konnte
Lietz nicht mehr ausweichen, und
sein Mitsubishi wurde so beschädigt,
dass er nicht mehr weiterfahren
konnte. Lietz war dementsprechend
verärgert: „Wir haben
alles fotografiert und bereits die
Polizei eingeschaltet. Auch die
Auto-Kennzeichen der dort platzierten
Leute wurden der Polizei übergeben.
Mir hilft’s jetzt eh nix mehr,
aber es ist mir wichtig, dass solche
Leute zur Verantwortung gezogen
werden.“Sichtlich
wohl fühlten sich im Schneebergland
die Oldies Walter Mayer(Subaru Impreza)
und Fritz Waldherr (Mitsubishi Evo
III), die sich selber mit Top-ten-Platzierungen
belohnten. Der 62-jährige Mayer
war mit Co Bernhard Ettel angetreten
und wurde letztendlich Fünfter,
Fritz Waldherr, mit Klaus Ostermann
unterwegs, scheint in der Endabrechnung
als Siebenter auf.Dazwischen
lieferten sich die Piloten in der
Klasse der zweiradgetriebenen Fahrzeuge
ein erbittertes Duell. Die Aufmerksamkeit
lenkten hier Hermann Neubauer und
Hannes Danzinger auf sich. Immer
auf Augenhöhe gelang Danzinger
dann drei SP vor Schluss der entscheidende
Angriff, und dass der Niederösterreicher
am Ende als Dritter sogar auf dem
Podest stand, war für ihn dann
noch „das Tüpfelchen
auf dem i“.Erwähnenswert
ist freilich auch Michael Böhm,
der seinen kleinen Fiat Abarth (trotz
Sturmwarnung!) auf den respektablen
sechsten Platz pilotierte.Entschieden
ist die Diesel-Klasse. Durch den
Ausfall von Christian Mrlik (Bruch
der Servolenkung) ist VW-Pilot Michael
Kogler Gewinner des OSK-Pokals 2011.Damian
Izdebski gewann die Division III
und übernimmt damit die Führung
vor Klemens Haingartner.
In
der Historischen Staatsmeisterschaft
hat Karl Wagner mit dem Porsche
911 gewonnen und ist auf dem besten
Weg zum Titel. Der OSK-Pokal der
Historischen wurde zur Beute von
Kurt Göttlicher.
Endstand
der Schneebergland Rallye 2011:
1. Manfred Stohl/Ilka Minor
A/A Mitsubishi Evo IX 1:39,06,0
Std
2. Gerwald Grössing/Daniela
Ertl*) A/A Mitsubishi Evo IX
+4:13,2 Min
3. H. Danzinger/P.M. Schirnhofer**)
A/A Ford Fiesta R2 +7:30,6 Min
4. Hermann Neubauer/A. Kachel
A/D Suzuki Swift +7:54,0 Min
5. Walter Mayer/Bernhrd Ettel
A/A Subaru Impreza +9:34,4 Min
6. Michael Böhm/M. Tomasini
A/A Fiat Abarth +11:45,6 Min
7. Fritz Waldherr/Klaus Ostermann
A/A Mitsubishi Evo III +11:50,8
Min
8. Erwin Reiterer/Daniel Foissner
A/A Mitsubishi Evo III +12:19,1
Min
9. Willi Stengg/Jürgen
Klinger A/A Subaru Impreza +12:50,6
Min
10. Eugen Friedl/Peter Treybal
A/A Mitsubishi Evo VI +17:14,2
Min
Sonderprüfungsbestzeiten: Beppo Harrach (11/zwei
Mal zeitgleich mit Stohl), Manfred
Stohl (9/zwei Mal zeitgleich mit
Harrach)
Die bekanntesten Ausfälle: Jörg Rigger (Getriebe/SP 7),
Christian Mrlik (Servolenkung/ZK
10), Oskar Hebenstreit (Technischer
Defekt/SP 12), Philipp Lietz (Technischer
Defekt/ZK 16), Friedrich Poiss (Technischer
Defekt/ZK 16), Beppo Harrach /Technischer
Defekt/ZK 18)
> Mehr: Schneebergland Rallye
2011
Rückblick
Schneebergland Rallye 2010:
Beppo
Harrach holte bei der Premieren-Rallye
in Rohr im Gebirge sieben Bestzeiten,
aber eine Schlamperei kostete ihn
den möglichen Sieg. Diesen
verpasste Manfred Stohl um nur zwei
Zehntelsekunden. Mrlik holt die
Dieselwertung, Lietz die Gruppe
H, Haingartner den Suzuki-Cup.
Mittelpunkt
dieser Veranstaltung, die auch zur
österreichischen Rallyemeisterschaft
zählte, war Rohr im Gebirge.
Die Idee zu diesem Event hatte Gerwald
Grössing, selbst aktiver Rallyepilot,
der in seinem Beruf in dieser Gegend
auch als Förster und Jäger
tätig ist. Für die Durchführung
sorgten der MSC Wolfsberg unter
Gerhard Leeb und der Badener Rallyeclub
mit Wolfgang „Asterix“
Viakowsky. Hilfreich war auch die
OSK (Oberste Nationale Sportkommission)
die der Schneebergland Rallye schon
im ersten Jahr einen Meisterschaftsstatus
aneignete. Dazu kam noch der Wunsch
vieler Aktiver, wieder eine Schotterrallye
im Kalender zu haben.
Nun,
man kann diese Premiere unter dem
Motto „klein aber fein“,
durchaus als Erfolg bezeichnen.
Dazu Wolfgang Viakowsky: „Was
mich besonders freut, das Engagement
und die Identifikation der lokalen
Bevölkerung und der Region
Schneebergland mit der Veranstaltung
waren enorm. Auch vonseiten der
Aktiven gab es viel Lob für
diese in Österreich einmalige
Schotterrallye, die unfallfrei über
die Bühne ging. Das Interesse
der Zuschauer war für das erste
Jahr recht beachtlich. Was zukünftig
noch zu verbessern sein wird, ist
sicher die Infrastruktur und die
wirtschaftliche Ausgangsposition.
Ich hoffe, dass man mit Hilfe der
Öffentlichkeit und weiterer
Sponsoren dieser Veranstaltung einen
fixen Platz im Kalender zubilligen
kann. Ein großer Dank gilt
dem Land Niederösterreich,
den genehmigenden Behörden,
den Gemeinden, dies trifft auch
auf die Polizei, die Feuerwehr und
die Rettung zu. Besonders bedanken
möchte ich mich aber bei unserer
eigenen Organisationsmannschaft,
die mit viel Einsatz bei der Sache
war.“
Zum
Sportlichen: Viermal hat Raimund
Baumschlager in den bisherigen
vier Rallye-Staatsmeisterschaftsläufen
gewonnen. Dass er nun auch
den fünften, die neu
gegründete Schneebergland-Rallye
im niederösterreichischen
Rohr im Gebirge, auf seine
Siegerliste setzen konnte,
kam für ihn aber wohl
so überraschend wie die
unglaubliche Siegesserie an
sich. Mit dem Sieg am Wochenende
ist der 50-jährige Raimund
Baumschlager zum neunten Mal
in seiner Karriere Rallye-Staatsmeister,
zum achten Mal davon in Folge.
Und dabei war die Taktik in
Rohr gar nicht auf Sieg angelegt,
fiel ihm der Triumph eher
in den Schoß. Vordergründig
nämlich sollte das Arbeitsgerät,
der Skoda Fabia S2000, heil
ins Ziel gebracht werden,
weil dieses nächste Woche
bei der WM in Finnland im
Einsatz ist.
Baumschlager
gab zu: „Wir hatten viel Glück,
sind sehr defensiv gefahren, aber
jetzt total happy. Der neunte Titel
ist gewaltig.“
Die tragischen Figuren des Schneeberglandes
waren in Baumschlagers Konkurrenten-Umfeld
zu suchen. Zum einen Beppo Harrach,
wenngleich auch aus eigenem Verschulden.
Dass sieben von insgesamt 15 zu
vergebenden Sonderprüfungsbestzeiten
nicht zum Sieg reichten, verdankt
der Brucker Mitsubishi-Pilot einer
Schlamperei in den eigenen Reihen.
Ein Fehler im Roadbook führte
zu einem Radwechsel in einer nicht
erlaubten Zone – und in weiterer
Konsequenz zu einer Strafzeit von
einer Minute. Die zweite sportliche
Tragödie erlebte Manfred Stohl.
Der OMV-Pilot beherrschte den Samstag
mit sechs Bestzeiten eindrucksvoll,
zeigte auf den schwierigen Schotterprüfungen
seine wahre Stärke. Doch Motoraussetzer
auf SP 10 warfen ihn hinter Baumschlager
zurück. Und als dieser vermutlich
schon an den Siegersekt dachte,
schockte ihn Stohl auf der letzten
Wertungsfahrt noch mit einer um
15 Sekunden besseren Zeit. Am Ende
rettete der verdiente alte und neue
Staatsmeister gerade einmal unglaubliche
zwei Zehntelsekunden Vorsprung ins
Ziel.Während
Harrach im Ziel tobte, weil sein
Vergehen angeblich an die Rallyeleitung
„verpfiffen“ wurde („ich
habe nur nicht gewonnen, weil andere
unsportlich waren“), nahm
Stohl sein Pech gelassen: „Ich
habe mein möglichstes getan.
Es war ein wichtiger Erfolg für
unser ganzes Erdgas-Projekt.“Gerwald
Grössing, der seine Privatgründe
für die berüchtigte Schotterprüfung
Haraseben zur Verfügung stellte,
fuhr mit Platz vier das beste Ergebnis
seiner Laufbahn ein und war dementsprechend
zufrieden: „Es war einfach
perfekt. Wir haben das Potenzial,
auch unter die ersten drei zu fahren.
Ich bin stolz auf meine Heimrallye.“ 2WD-Wertung:
In der 2WD-Wertung feierte Hannes
Danzinger (Ford Fiesta) seinen ersten
Sieg. „Das Auto hat perfekt
gehalten“, freute er sich,
„und wenn es diese Rallye
aushält, dann mach' ich mir
um den Rest der Saison keine Sorgen
mehr.“ Danzinger gewann 1:50,2
Minuten vor Michael Kogler (VW Golf
Kitcar) und dem Gesamtführenden
Hermann Neubauer (Suzuki 1600),
der aber mit Platz Drei einen großen
Schritt in Richtung Titel machte.
Die Junioren-Staatsmeisterschaft
konnte sich der Salzburger damit
bereits sichern.Diesel-Wertung:
Christian Mrlik holte den Sieg und
fasste sein Glück in Worte:
„Wir hatten einen tollen Speed.
Der Technik des Subaru kam der Schotter
sehr entgegen. Den Sieg widme ich
dem Team und meiner Familie.“
Platz zwei ging an Scirocco-Pilot
Daniel Wollinger. Gruppe
H: Philipp Lietz (Mitsubishi Evo
III) konnte mit einem weiteren Erfolg
seine Gesamtführung ausbauen
und schwärmte. „Es war
eine perfekte Rallye. Einfach ein
Vergnügen, hier zu fahren.“
Fritz Waldherr und Eugen Friedl
folgten auf den Plätzen.
Suzuki-Cup:
Der Steirer Klemens Haingartner
rettete den Sieg vor dem Gaststarter
Damian Izdebski. Rene Rieder machte
als Dritter das Podium komplett.
Endstand
nach 15 Sonderprüfungen:
01. Raimund Baumschlager/Th.
Zeltner Skoda Fabia S2000 1:25:23,4
Std.
02. Manfred Stohl/Ilka Minor
CNG Mitsubishi Evo IX +0,2 Sek.
03. Beppo Harrach/A, Schindlbacher
Mitsubishi Lancer Evo IX +49,4
Sek.
04. Gerwald Grössing/Barbara
Watzl Mitsubishi Lancer Evo
IX +1:33,5 Min.
05. Andreas Waldherr/Bernhard
Ettl VW Polo S2000 +1:57,9 Min.
06. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer
Mitsubishi Lancer Evo X +4:14,5
Min.
07. Walter Kovar/Stephan Hofbauer
Mitsubishi Lancer Evo IX +5:13,2
Min.
08. Philipp Lietz/Thomas Steinber
Mitsubishi Evo III +5:58,5 Min.
09. Alexander Tazreiter/Elke
Aigner Mitusbishi Evo IX +6:14,2
Min.
10. Hannes Danzinger/P:M. Schirnhofer
Ford Fiesta +6:35,9 Min.
SP-Bestzeiten: Harrach 7, Stohl 6, Baumschlager
2
Die wichtigsten Ausfälle: Reinhard Pasteiner (SP
9 / Technischer Defekt), Ing. Michael
Böhm (SP 2 / Technischer Defekt).Von
insgesamt 40 gestarteten Teams erreichten
29 Mannschaften das Ziel in Rohr
im Gebirge
> Mehr: Schneebergland Rallye
2010 |